ASIEN/INDIEN - Tag der Menschenrechte: "2020 war ein besonders schlechtes Jahr für die Menschenrechte in Indien“

Donnerstag, 10 Dezember 2020 menschenrechte   zivilgesellschaft   politik   demokratie   bauern   religiöse minderheiten   religionsfreiheit   eingeborene   arbeit  

New Delhi (Fides) – "Das durch die Covid-19-Pandemie gekennzeichente Jahr 2020, war ein besonders schlechtes Jahr für die Menschenrechte in Indien: Auf systematische und brutale Weise wurden die legitimen Rechte der Menschen unterdrückt und verweigert. Die Opfer sind vor allem die Armen und Ausgegrenzten, die Adivasis und Dalits, Frauen und Kinder, schutzbedürftige Arbeiter. Darüber hinaus wurden Menschenrechtsaktivisten, die die Regierung kritisiert und den Schutz der Verfassung und der Demokratie gefordert haben, Opfer von Maßnahmen, die den Geschmack von Rache haben ", so der Jesuit Cedrik Prakash, der sich in Indiensich für die Förderung der Menschenrechte und der sozialen Integration engagiert.
Der Geistliche erinnert unter den jüngsten Initiativen, die eine eher kritische Situation bestätigen, daran, dass am 26. November über 250 Millionen Menschen in Indien in den Streik getreten sind, um gegen die Politik der Regierung zu protestieren, die den Rechten von Landwirten und Arbeitnehmern schadet. "Die Bauern”, stellt der Jesuit fest, “protestieren, weil ihre Rechte verweigert werden".
Eine andere besonders schwache Kategorie seien Wanderarbeiter und Binnenvertriebenen, die oft mit Füßen getreten werden."Wir haben im März letzten Jahres gesehen, als der erste Lockdown für die Pandemie angekündigt wurde, dass Millionen von Wanderarbeitern ohne Nahrung, Geld und Unterkunft gestrandet waren", fährt Pater Prakash fort, “ ihre Rechte werden verweigert: Die Arbeiterklasse litt enorm unter der Pandemie“.
Der Jesuit erwähnt auch die "Adivasis" oder Stammesmitglieder, "delegitimiert und missbraucht werden, da die Gebiete, in denen sie seit Jahrhunderten leben, für Industrialisierung, Bergbau, sogenannte "Entwicklungs"-Projekte bestimmt sind. Über zwei Millionen von ihnen und andere Waldbewohner sind weiterhin von Zwangsumsiedlungen bedroht“, stellt er fest.
Auch die Problem religiöser Minderheiten werden erwähnt: "Muslime und Christen sind Opfer von Hassreden, ständige Verunglimpfung und sogar körperliche Aggression", bekräftigt der Ordensmann und erinnert an das grundlegendes Menschenrecht der Religionsfreiheit.
Mit Bezug auf die Enzyklika "Laudato si" betont der Jesuit im Hinblick auf die Menschenrechte: "Die Umwelt wird durch das Wachstum umweltschädlicher Industrien zerstört, ohne dass die erforderlichen Umweltschutzmaßnahmen getroffen werden und daraus enstehen oft mangelnde Sensibilität und Korruption “, bemerkt er.
"Diese Regierung toleriert kaum Meinungsverschiedenheiten und verletzt systematisch die Rechte von Menschenrechtsaktivisten und NGOs, wodurch eine wesentliche Dimension der Demokratie beschädigt wird", beklat der Jesuit abschließend, der an die Erklärung des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte im Hinblick auf das Schicksal des Jesuitenpaters Stan Swamy erinnert (vgl. Fides 9/10 und 20/20/2020) und fünfzehn weitere Aktivisten, die sich derzeit im Gefängnis befinden und denen Komplizenschaft mit terroristischen oder subversiven Gruppen vorgeworfen wird.
(PA) (Fides 10/12/2020)


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