ASIEN/INDIEN - Christliche Familien aus ihren Häusern vertrieben: Gericht beschließt Wiederaufbau und Rückkehr

Montag, 7 Dezember 2020 menschenrechte   religiöse minderheiten   hinduismus   christentum  

Raipur (Fides) – Insgesamt 16 christliche Familien, die im vergangenen September aus Gründen religiöser Diskriminierung gezwungen waren, ihre Häuser zu verlassen, sind in ihre Heimat im Distrikt Kondagaon im indischen Bundesstaat Chhattisgarh zurückgekehrt. Ihre Häuser wurden unter polizeilicher Aufsicht auf gerichtlichen Beschluss des Obersten Gerichts wieder aufgebaut. Dies teilt A. C. Michael, ein christlicher Sozialarbeiter, mit, der den Fall aus nächster Nähe mitverfolgte. Unterdessen engagieren sich mehrere christliche Organisationen für die betroffenen Familien, darunter der Verein „Alliance Defending Freedom India (ADF India)“ und andere Gruppen der Zivilgesellschaft. Die Anwesenheit der bekannten Menschenrechtsaktivistin Medha Patkar, die ein Ermittlungsteam leitete, war maßgeblich für den glücklichen Ausgang mitverantwortlich.
"Christen wurden unter Verletzung ihrer Grundrechte auf Staatsbürgerschaft nur aus Gründen religiöser Diskriminierung vertrieben. Dieses gerichtliche Urteil ist wichtig, weil sie die Gerechtigkeit wiederherstellt und zeigt, dass die Rechtsstaatlichkeit in Indien respektiert wird", so A.C. Michael, der seine Zufriedenheit über den glücklichen Ausgang zum Ausdruck bringt.
Nach der Rekonstruktion der Fakten, drangen im vergangenen September etwa 1500 hinduistische Einwohner lokaler Dörfer in die Häuser christlicher Familien ein, verwüsteten sie und vertrieben damit die christlichen Besitzer wegen ihres Glaubens. Beamte der lokalen Regierung und der Polizei, die alarmiert worden waren, um Gewalt zu verhindern, griffen nicht mit der notwendigen raschen Entschlossenheit ein. Hinduistische Dorfbewohner sagten, christliche Familien hätten sich geweigert, zum Hinduismus zu konvertieren. "Vor dem Unfall waren Christen tatsächlich monatelang bedroht und belästigt worden und hatten Angst um ihr Leben und Eigentum", erklärte Arun Pannalal, Präsident des „Chhattisgarh Christian Forum“. Nach der Vertreibung brachen Menschenrechtsaktivisten rechtlichen Schritte auf den Weg: Mit seinem Beschluss hat der Gerichtshof die Rechte der Christen anerkannt.
Christen sind im Bundesstaat Chhattisgarh eine Minderheit: Sie sind weniger als 2% unter insgesamt etwa 33 Millionen Einwohnern (93% Hindus).
(SD-PA) (Fides 7/12/2020)


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