ASIEN/SYRIEN- Erzbischof Nassar: In Damaskus „wehren“ sich Christen gegen die Schließung von Kirchen während der Pandemie

Donnerstag, 26 November 2020 mittlerer osten   ostkirchen   kriege   sanktionen   messe   eucharistie   coronavirus  

Damaskus (Fides) – Auch das von zehn Jahren Konflikt erschütterte Syrien sieht sich heute mit den verheerenden Folgen der Wirtschaftskrise und der Pandemie konfrontiert. In diesem Kontext vertrauen Christen in Damaskus auf die Vorsehung und wehren sich gegen die Schließung ihrer Kirchen. In seiner Botschaft zur Weihnachtszeit mit dem Titel „Die Angst besiegen“ bezeichnet der maronitische Erzbischof Samir Nassar von Damaskus, diese Reaktion der Christen auf die aufgrund der Bestimmung zur Einschränkung der Corona-Pandemie geplante Schließung der Kirchen als "Rebellion". Angesichts des Anstiegs der Infektionen durch Covid-19 sagte der maronitische Erzbischof, "die Gläubigen haben gegen die Schließung von Kirchen rebelliert und darauf bestanden, an einer großen Anzahl an täglichen Messen teilzunehmen zu dürfen". Außerdem - fügt Erzbischof Nassar hinzu – hätten die syrischen Christen sich auch geweigert, den Anweisungen der Bischöfe zu folgen und die Hostie bei der Kommunion nicht auf die Zunge sonddern in die Hand zu empfangen, "als wollten sie die Pandemie herausfordern".
Der Erzbischof Nassar beschreibt die Situation der christlichen Bevölkerung im syrische Kontext als die eines gemarterten Volkes, das sich nach derm Rückgang von Gewalt und Bombenangriffen nun mit einem "harten Wirtschaftskrieg" konfrontiert sieht. Die Sanktionen gegen Syrien, die seit zehn Jahren andauern wurden durch den “Caesar Act” der US-amerikanische Regierung verschärft, mit dem Personen und Staaten, die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen mit der Regierung von Damaskus unterhalten sind, mit Sanktioneb belegt werden. Der Erzbischof berichtet von endlosen Schlangen vor Bäckereien und Tankstellen, einer galoppierende Inflation und den Guthaben syrischer Bürger, die seit Oktober 2019 in libanesischen Banken eingefrorern sind. Die Covid 19-Pandemie – so der maronitischen Prälatl – verstärke die Angst und das Gefühl der Verlassenheit bei Familien, die bereits ohne Arbeit und ohne Einkommen sind, und führe zu einer Zuspitzung der Situation, insbesusione im Bereich des Gesundheitswesens, das durch den Mangel an Medikamenten und Personal gelähmt sei, da viele Ärzte das Land während der Zeit des Konflikts verlassen haben.
Der Zustand des syrischen Volkes wirke sich auch die Frage der Seelsorge in den kirchlichen Gemeinschaften aus. Die maronitische Kirche von Damaskus - so Erzbischof Samir Nassar – habe seit dem 31. Mai, Pfingstsonntag, eien synodalen Weg begonnen, um die Wunden aller zu übernehmen und die vielen getauften Personen, der Christen, die seit Jahren zerstreut wurden vom Leiden erschöpft sind, wieder um das Evangelium zu versammeln. "Werden wir in der Lage sein, diesen Weg zu Ende zu gehen, um die Vergebung vor dem göttlichen Kind zu feiern?", fragt sich Erzbischof Nassar in der letzten Zeile seiner Weihnachtsbotschaft. Eine Antwort gibt er nicht.
(GV) (Fides 26/11/2020)


Teilen: