AFRIKA/SAMBIA - Tag der Unabhängigkeit: Forschungszentrum der Jesuiten besorgt über raschen Wirtschaftsabschwung

Donnerstag, 29 Oktober 2020 wirtschaft   gerechtigkeit  

Lusaka (Fides) - "Wir sind zutiefst besorgt über den raschen Wirtschaftsabschwung in unserem Land, der das wirtschaftliche und soziale Leben der Bürger, insbesondere der Armen, Ausgegrenzten und Verletzlichen, gefährdet", so das Jesuit Center for Theological Reflection (JCTR) in Sambia, in einer Erklärung, die anlässlich des Tages der Unabhängigkeit am 24. Oktober veröffentlicht wurde.
Das Forschungszentrum der Jesuiten weist darauf hin, dass die Auslandsverschuldung Sambias dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) entspricht: "Die gesamte Auslandsverschuldung Sambias beläuft sich nun auf 27 Mrd. USD, was buchstäblich dem BIP entspricht. Die Verschuldung des Staatshaushalts betrug 11,97 Milliarden Dollar im Juni 2020 ".
"Das Haushaltsdefizit, die Inflationsrate und die Abwertung der Währung nehmen zu", warnt das Studienzentrum.
„Es ist nicht das erste Mal, dass Sambia in eine Schuldenkrise gerät. Die Regierung muss aus diesen Erfahrungen lernen und eine dauerhafte Lösung finden, um nicht ständig in diese Situation zu geraten", warnt das JCTR. Dazu müsse die Regierung “einen transparenten Mechanismus zum Schuldenabbau und ein solides und funktionsfähiges Schuldenmanagement” einrichten und “eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln.
Die Jesuiten betonen, dass "die Reife unserer Unabhängigkeit und Demokratie am tatsächlichen Willen unserer Führer gemessen wird, an das Gemeinwohl der Bürger und nicht nur an ihre eigene Bereicherung zu denken".
Sambia, einer der weltweit führenden Kupferproduzenten, ist in eine Schuldenkrise geraten, nachdem die COVID-19-Pandemie die Wirtschaft des Landes schwer beeinträchtigte und sich Staatsverschuldung als nicht mehr tragbar herausstellte.
Die Inflation in Sambia stieg im Oktober zum zweiten Mal in Folge. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahr um 16%.
(LM) (Fides 29/10/2020)


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