ASIEN/IRAK - Chaldäischer Patriarch besucht Präsident Salih: Weihnachten soll im gesamten Irak als Feiertag anerkannt werden

Montag, 19 Oktober 2020 mittlerer osten   ostkirchen   weihnachten   politik   diskriminierung  

saintadday.com

Bagdad (Fides) – Mit dem Vorschlag eines Gesetzesentwurfs, der Weihnachten im gesamten Irak offiziell als Feiertag anerkennt, wandte sich der chaldäische Patriarch, Kardinal Louis Raphael Sako, an den irakischen Präsidenten Barham Salih, der den Patriarchen am Samstag, dem 17. Oktober, in seiner Residenz empfing.
Im Rahmen des Treffens – so die offiziellen Quellen des chaldäischen Patriarchats - würdigte der irakische Präsident Barham Salih (kurdischer Ingenieur, mit Studium in Großbritannien während der Zeit des Regimes von Saddam Hussein) die Rolle der christlichen Gemeinschaften beim Wiederaufbau des Landes und bekräftigte sein Engagement, die Rückkehr vertriebener Christen in ihre Herkunftsgebiete in jeder Hinsicht zu fördern, beginnend mit Mosul und der Ninive-Ebene, aus der sie während der Jahre der IS-Herrschaft geflohen waren. Das irakische Staatsoberhaupt betonte auch die Dringlichkeit, der oft getarnten Diskriminierung ein Ende zu setzen, die die uneingeschränkte und freie Teilnahme irakischer Christen am politischen, sozialen und kulturellen Interesse des Landes behindert.
Im vergangenen Jahr (vgl. Fides 4/12/2019) hatte Kardinal Louis Raphael Sako selbst Anweisungen gegeben, Weihnachten einfach und ohne große öffentliche Gottesdienste zu feiern, als Zeichen der Nähe und Verbundenheit mit den Familien der Hunderten von Toten und Verletzten, die es bei Protesten und Straßenkämpfe, die das Land in den vorherigen Monaten erschüttert hatten und die auf den Sturz der Regierung unter der Führung von Adel Abdel Mahdi gefolgt waren. Aus diesem Grund wurden auch die traditionellen Empfänge abgesagt, bei denen politische und religiöse Autoritäten im chaldäischen Patriarchat ihre Glückwünsche überbringen.
(GV) (Fides 19/10/2020)


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