VATIKAN - Weltmissionssonntag 2020: Der Aufruf zur Mission gilt für jeden Getauften und erfordert eine konkrete Antwort

Freitag, 16 Oktober 2020 weltmissionssonntag   missionarische Öffentlichkeitsarbeit   päpstliche missionswerke   kongregation für die evangelisierung der völker  

Vatikanstadt (Fides) - Die Feier des Sonntags der Weltmission "ist Anlass zur Freude für die Universalkirche, auch wenn er in den Ortskirchen dieses Jahr aufgrund der besonderen Umstände, die wir infolge der Covid19-Pandemie in aller Welt erleben, auf andere Art und Weise begangen werden wird". Trotz allem "hört die Mission, die Jesus der Kirche anvertraut hat, nie auf" und "wir dürfen keine Angst haben!. Die Mission setzt sich dank der Kraft des Heiligen Geistes fort“, so der Sekretär der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Erzbischof Protase Rugambwa, bei der Pressekonferenz anlässlich des Sonntags der Weltmission an diesem Sonntag, den 18. Oktober. im Pressesaal des Heiligen Stuhls
Der Erzbischof erinnerte an die Botschaft des Papstes zum Weltmissionssonntag 2020 mit dem Titel "Hier bin ich, sende mich" und betonte, dass "der Kern dieser Botschaft, sich damit befasst, dass der Aufruf zur Mission für jeden von uns gilt". Im außerordentlichen Monat der Weltmission im Oktober letzten Jahres sei der Schwerpunkt das Thema "Getauft und gesandt: Die Kirche Christi auf Mission in der Welt" gewesen und "dieses Jahr sind wir aufgerufen, eine konkrete Antwort zu geben, die lautet muss "Hier bin ich, sende mich”, wie der Prophet Jesaja”.
Der Präsident der Päpstlichen Missionswerke, Erzbischof Giampietro Dal Toso, erläuterte bei diesem Anlass die Rolle der Päpstlichen Missionswerke und sprach über den auf den im Namen des Heiligen Vaters bei den Päpstlichen Missionswerken eingerichteten Corona-Hilfsfonds zur Unterstützung der Ortskirchen während der Zeit der Pandemie.
Die Kollekte am Weltmissionssonntag sei traditionell für die Päpstlichen Missionswerke bestimmt, die "die Missionsarbeitder Kirche seit fast zwei Jahrhunderten mit Gebet, Werken der christlichen Liebe und Bildungsarbeit unterstützt haben", unterstrich der Erzbischof, der betonte das „zum globalen Fonds die Ortkirchen in der ganzen Welt beitragen. Es geht nicht nur um Hilfe von Nord nach Süd, sondern ein Kriterium der Gemeinschaft und sozusagen einen geschlossenen Kreis, bei dem alle zum Wohl aller beitragen“. Aufgabe der Päpstlichen Missionswerke sei es dabei, pastorale Projekte zu finanzieren, die mit dem Leben der Kirche in Verbindung stehen, und damit zum Aufbau kirchlicher Strukturen in den verschiedenen Teilen der Welt beizutragen.
Im Hinblick auf den Hilfsfonds, den Papst Franziksus bei den Päpstlichen Missionswerken einrichten ließ, um den örtlichen Kirchen bei der Bewältigung der aktuellen Pandemie zu helfen, nannte Erzbischof Dal Toso konkrete Zahlen: Bisher wurden 250 Projekte für insgesamt 1.299.700 US-Dollar und 473.410 Euro genehmigt und finanziert. Die Mittel stammen aus besonderen Kollekten, die dank der insgesamt etwa 120Nationaldirektionen der Päpstlichen Missionswerke in verschiedenen Ländern durchgeführt wurden. Zwar hätten die Kirchen in Spanien, Frankreich und Südkorea am meisten dazu beigetragen, doch auch Länder wie Ruanda und Bangladesch hätten Kollekten durch geführt, um zu diesem Fonds beizutragen, so der Erzbischof.
"Das Hauptproblem, mit dem viele Kirchen in den Missionsgebieten konfrontiert waren” so der Erzbischof, “war die Schließung der Kirchen und damit die Aussetzung der Gottesdienste und der daraus resultierenden Unmöglichkeit der Kollekten. Sehr viele Gemeinden dieser Ortskrichen leben allein von der Sonntagskollektion und haben kein zentrales System zur Unterstützung der Kirchen. Daher wurden die Zuschüsse vor allem an Diözesen für die Sicherung des Überlebens der Priester und die Zahlung der laufenden Kosten zur Verfügung gestellt, aber auch für Ordensgemeinschaften oder katholischen Schulen sowie für besonders bedürftige Familien“. Der Präsident der Päpstlichen Missionswerke nannte in diesem Zusammenhang auch drei Beispiele: Hilfe erhielt ein Schwesternkloster in Marokko; Unterstützung wurde für Familien aus christlichen Gemeinden in Bangladesch gewährleistet; und besondere Zuschüsse gingen an verschiedene Radio- und Fernsehsender in Afrika für die Übertragung von Katecheseprogrammen und liturgischen Feiern. "Das sind sehr einfache Beispiele”, schloss er Erzbischof Dal Toso, “aber sie machen verständlich, dass unsere Arbeit vielen kleinen und verborgenen Realitäten zugute kommen, die oft von großen Hilfsprogrammen nicht berücksichtigt werden."
Pater Tadeusz J. Nowak, OMI, Generalsekretär des Päpstlichen Werkes für die Glaubensverbreitung, erläuterte abschließend die Arbeit des von ihm geleiteten Päpstlichen Werkes, das Kirchen in Asien, Ozeanien, Afrika und eines Teilen Lateinamerikas "lebenswichtige Unterstützung" gewährleistet.
"Dieses Jahr ist etwas ganz Besonderes für das Päpstlichen Werk der Glaubensverbreitung“, unterstrich er, “Am 26. Mai bestätigte der Heilige Vater das Wunder, das auf Fürsprache unserer Gründerin Pauline Marie Jaricot zurückgeht“. Pater Nowak erläuterte die Umstände des Wunders und das Leben von Pauline Jaricot, der die Intuition hatte, ein Netzwerk des Gebets und der Nächstenliebe zur Unterstützung der Missionen auf den Weg zu bringen, aus dem später das Werk zur Verbreitung des Glaubens entstehen sollte. „Pauline widmete ihr ganzes Leben dem Gebet und half den Armen, insbesondere den Arbeitern, und der Mission der Kirche. 1826 gründete sie den Lebendigen Rosenkranz, der auch heute noch in verschiedenen Teilen der Welt viele Anhänger hat. Mit der Zeit sollte sie das gesamte Vermögen ihrer Familie für die Armen ausgeben, um bessere Arbeitsbedingungen für Arbeiter zu schaffen. Tragischerweise wurde sie jedoch von diejenigen, denen sie das Familienvermögen anvertraut hatte, um das Geld betrogen und sie war nicht mehr zahlungsfähig. Bei all ihrem Unglück zweifelte sie nie an Gottes Vorsehung und blieb standhaft im Gebet und in der Fürsorge für andere, insbesondere für diejenigen, die das Evangelium noch nicht kannten oder Jesus Christus nicht begegnet waren“. Abschließend betonte Pater Nowak, dass Pauline Jaricot „heute eine Quelle der Inspiration für uns alle ist, insbesondere für die Laien. Es ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie man die Gnade der Taufe voll und ganz für das Werk des Reiches Gottes und für die Sendung der Kirche einsetzen kann."
(SL) (Fides 16/10/2020)


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