AMERIKA/COSTA RICA - Bischöfe wünschen offene, transparente und fruchtbare Gespräche zwischen Staat und Zivilgesellschaft

Dienstag, 13 Oktober 2020 menschenrechte   wirtschaft   armut   krisengebiete   gewalt  

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San José (Fides) - "Wir möchten noch einmal den Appell an den Präsidenten wiederholen, einen offenen, direkten, transparenten und sektorübergreifenden Dialog zu führen, der zu konkreten Ergebnissen führt; ein fruchtbarer Dialog zum Wohle des Gemeinwohls des gesamten Landes", so der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Costa Rica, Bischof José Manuel Garita Herrera von Ciudad Quesada nach dem jüngsten Treffen mit einigen Vertretern des Staates. Um das Treffen hatten die Bischöfen gebeten, um ihre Besorgnis auszudrücken und einen Beitrag zur Bewältigung der sozialen Spannungen im Land zu leisten, wofür sie einen Dialog vorschlagen, der zur Überwindung der der Krise zugrunde liegenden Probleme beitragen soll.
"Der derzeitige kritische Moment in unserem Land“, heißt es in der Erklärung der Bischöfe, „macht uns große Sorgen, weil die Spannungen zugenommen haben und der Grad der Polarisierung extrem ist, was das soziale und zivile Zusammenleben ernsthaft beeinträchtigt." Seit Beginn des Monats riefen verschiedene Gewerkschaften zu Demonstrationen auf, bei den es zu Zusammenstößen auf den Straßen und strengen Polizeikontrollen kam.
Die Demonstranten protestieren gegen weitere Steuerbelastungen, wie sie von der Regierung infolge eines Abkommen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) geplant wurden. Sie befürchten eine mögliche Veruntreuung von Staatsvermögen und fordern den sofortigen Rücktritt hochrangiger Regierungsbeamter.
Letzte Nacht kündigte Präsident Alvarado unterdessen die Anberaumung sektorenübergreifender Verhandlungen an, bei denen ab dem 17. Oktober nach Lösungen für die steuerlichen und wirtschaftlichen Probleme des Landes gesucht werden soll, die durch die Covid-19-Pandemie verschärft werden. Im Rahmen von vierwöchigen Verhandlungen will man Lösungen für die Steuerprobleme des Landes zu finden, und in einer zweiten Phase werden Themen wie Wirtschaftswachstum und Beschäftigung behandeln.
(CE) (Fides 13/10/2020)


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