AFRIKA/NIGERIA - Bischof von Sokoto: “In einer Demokratie müssen politische Fürhungskräfte die Vielfalt des Landes abbilden”

Samstag, 3 Oktober 2020 demokratie   bischöfe   gerechtigkeit  

Abuja (Fides) - "Ich denke, dass selbst der optimistischste Nigerianer davon überzeugt ist, dass wir die wahre Bedeutung der Demokratie bei weitem nicht abbilden", so Bischof Matthew Hassan Kukah von Sokoto, in seiner Rede bei der vom „Covenant Christian Center“ in Lagos am 1. Oktober zum 60. Jahrestag der Unabhängigkeit Nigerias organisierten Veranstaltung „The Platform“.
Der Bischof betonte, dass es bei der Demokratie nicht nur um die ordnungsgemäße Durchführung von Wahlen geht, sondern auch um eine angemessene Auswahl der politischen Führungskräfte, die in einer Föderation wie der nigerianischen alle sozialen Schichten des Landes einbeziehen sollte.
"Zusätzlich zum Prozess der Wahl haben wir ein sehr ernstes Problem mit den Methoden zur Rekrutierung politischer Führungskräfte", so Bischof Kukah. "Um den föderalen Charakter tatsächlich widerzuspiegeln sollte wie in eine Art Spiegel schauen und unsere Vielfalt feiern, denn der Tisch ist groß genug, um alle unterzubringen."
In diesem Zusammenhang beklagt der Bischof konkret die vorrangige Rekrutierung führender Politiker aus dem zu weiten Teilen muslimischen Norden des Landes. "Wir müssen unser Modell sehr schnell erneuern, wenn wir nach 60 Jahren Unabhängigkeit unseren Platz unter den Nationen der Welt einnehmen wollen“, so der Bischof weiter, „denn solange wir unser Volk nicht mit Wasser, Nahrung, Strom und Sicherheit versorgen können, wird dies schwierig. Ich bin derzeit kein glücklicher Nigerianer, aber ich bleibe ein Nigerianer voller Hoffnung “, schließt Bischof Kukah seine Ausführungen.
Vor dem Bischof von Sokoto hatten auch andere Bischöfe Kritik an der Regierung des Landes geübt und davor gewarnt, dass Nigeria sich in einer gefährlichen Entwicklung befindet (vgl. Fides 01/10/2020).
(L.M.) (Fides 3/10/2020)


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