OZEANIEN/PAPUA NEUGUINEA - Independence Day: Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staat gehört zu den Eckpfeilern der Staatsgründung

Donnerstag, 17 September 2020 politik   ortskirchen   evangelisierung  

Boroko (Fides) - "Während wir uns an die Freiheit erinnern, für die unsere Gründerväter gekämpft haben, um unser Volk und unser Land dorthin zu bringen, wo wir heute sind, ist es auch wichtig, dass wir unsere Verfassung anerkennen und zu respektieren", so der Anwalt und Präsident der Catholic Professionals Society of Papua New Guinea, Paul Harricknen, bei einem Festgottesdienst, der am gestrigen 16. September in der Pfarrei St. Josepp in Boroko zum 45. Jahrestag der Unabhängigkeit des Landes stattfand.
"Die Verfassung war das Schlüsseldokument, an dem unsere Gründungsväter gearbeitet haben, um ihr Ziel zu erreichen", fährt Harricknen fort, der die Bürger und Politiker des Landes einlädt, die Verfassung zu würdigen.
„Bei Menschenrechtsverletzungen schützt die Verfassung die Missbrauchten. Die Menschen können auf sie vertrauen, wenn es darum geht, den übermäßigen und illegalen Einsatz von Macht gegen ihre Menschenrechte und ihre Freiheit zu bekämpfen", betont er.
Harricknen betonte auch, dass man nicht nur den Gründervätern und Unabhängigkeitskämpfern gedenken dürfe, sondern auch an die Frauen und Mütter erinnern müsse, „die Männern zur Seite standen und auf die eine oder andere Weise zur Gründung unserer schönen Nation beitrugen. An der Seite jedes starken Mannes steht eine starke Frau“, fügte er hinzu.
„Die Verfassung darf nicht als gewöhnliches vom Parlament verabschiedetes Gesetz betrachtet werden. Es bewahrt und trägt die Weisheit unserer Gründerväter und -mütter mit sich, die wir nachwachsenden Generationen mit Respekt und Vorsicht annehmen müssen."
Der Präsident der Catholic Professionals Society erinnerte in diesem Zusammenhang auch an den Beitrag der katholischen Kirche „hinter den Kulissen“: „Die katholische Kirche ging Hand in Hand mit den Regierungen von PNG und Australien, um die Unabhängigkeit einzuleiten. Die Partnerschaft zwischen Staat und Kirche war der Eckpfeiler der Gründung der Nation und dies muss fortgesetzt und ausgebaut werden. Die Kirche darf nicht nur eine Einrichtung sein, die Dienstleistungen anbietet, sondern ein gleichberechtigter Partner, der zu Richtlinien und Gesetzen berät. Was wir brauchen ist ein erneutes Maß an Begeisterung und Eifer, um Leidenschaft und Hoffnung für unser Land zu fördern."
Am 16. September 1975 erlangte Papua-Neuguinea die volle Unabhängigkeit von Australien, und Sir Michael Somare war der erste Premierminister. Papua-Neuguinea bleibt Teil des Commonwealth. Derzeit leben dort nur sieben Millionen Menschen, die jedoch 850 verschiedenen Sprachen sprechen. Es ist das Land mit der größten Vielzahl und Vielfalt von Sprachen in der Welt. Amtssprachen sind Hiri Motu, Tok Pisin und Englisch.
(AP) (Fides 17/9/2020)


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