VATIKAN - Corona-Nothilfefonds der Päpstlichen Missionswerke unterstützt Pfarreien, bedürftige Familien, und katholische Schulen in Afrika und Lateinamerika

Donnerstag, 3 September 2020 coronavirus   päpstliche missionswerke  

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Vatikanstadt (Fides) - "Die Pandemie hat die schwierige Situation der Armen und die große Ungleichheit, die in der Welt herrscht, aufgedeckt", sagte Papst Franziskus am 19. August bei der Generalaudienz. Und obwohl das Virus unter den Menschen keine Ausnahmen macht, hat es auf seinem verheerenden Weg große Ungleichheiten und Diskriminierungen verursacht. Und es hat sie vergrößert!".
Um auf die Folgen der Covid-19-Pandemie zu reagieren, die nicht nur gesundheitlicher Natur sind, hat der Papst bei den Päpstlichen Missionswerken einen Nothilfefonds eingerichtet, der seit mehreren Monaten Anfragen von Diözesen in den Missionsländern aus aller Welt bearbeitet, die von Armut und Ungleichheiten gekennzeichnet sind, die sich in dieser Zeit zugespitzt haben (vgl. Fides 6/4/2020). Zuletzt wurden Hilfsmittel für verschiedene Kirchsprengel in Afrika und Lateinamerika zur Verfügung gestellt.
In Ruanda, wo immer noch die Folgen des langen Krieges die Evangelisierung erschweren, haben vier Diözesen die angeforderten Hilfsmittel aus dem Corona-Hilfsfonds der Päpstlichen Missionswerke erhalten, die vor allem von den Gemeinden für den Kauf von medizinischer Ausrüstung verwendet werden und für Präventionsmaßnahmen, die notwendig sind, um Kirchen so auszurüsten und so die Wiederaufnahme der Gottesdienste in Sicherheit zu ermöglichen. Die Diözesen Gikongoro, Cyangugu, Kigali und Nyundo wurden von der Pandemie sowohl auf pastoraler als auch auf wirtschaftlicher Ebene auf eine harte Probe gestellt. Obwohl die Laien aktiv an der Sendung der Kirche mitwirken, auch im Hinblick auf die materiellen Bedürfnisse, sind die Kassen der Pfarreien inzwischen leer. Die Aussetzung der Gottesdienste und des Empfangs der Sakramente, die Unterbrechung des Katechismus und der Gruppenaktivitäten sowie der Verlust der Arbeitsplätze vieler Menschen machten das Sammeln von Spenden und finanziellen Beiträge von den Gläubigen unmöglich.
Selbst die Diözese Saint Louis hatte wie die anderen Diözesen Senegals infolge der Maßnahmen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie erhebliche Schwierigkeiten. Die Einstellung der pastoralen Aktivitäten machte die Sammlung von Opfergaben, von denen die Priester leben, seit dem Monat März unmöglich. Die Diözese bat daher um die Unterstützung des Nothilfefonds der Päpstlichen Missionswerke, um die Unterstützung für ihre Priester garantieren zu können, die sich weiterhin für die Evangelisierung und Begleitung in den Gemeinden einsetzen.
In Madagaskar, das seit langem von einer "Überlebensökonomie" geprägt ist, ist die Situation mit der Pandemie dramatisch geworden. Die Diözese Farafangana, die sich in einer ähnlichen Situation wie das ganze Land befindet, ist in allen Bereichen von schwerwiegende Folgen betroffen: Die Isolation hat Landwirte und Kleinhändler an ihrer Arbeit gehindert, die bisher überlebt hatten, indem sie ihre Produkte auf den Märkten verkauft haben. Eltern sind nicht in der Lage, die Familie zu ernähren, Medikamente zu kaufen oder Schulgebühren zu zahlen. Das Gesundheitssystem ist noch prekärer geworden. Besonders schwierig ist die Situation für die 42 katholischen Schulen der Diözese, von denen die meisten vorübergehend geschlossen wurden und für die, die Mittel aus dem Corona-Hilfsfonds der Päpstlichen Missionswerke bereitgestellt wurden: Da die Kinder nicht mehr zur Schule gehen, zahlen die Eltern das Schulgeld nicht, so dass die Lehrer seit März nicht bezahlt werden Gehälter und die Diözese kaum mehr über wirtschaftliche Ressourcen verfügen.
Die Bevölkerung der Diözese Solwezi im Nordwesten Sambias lebt im Wesentlichen von der Subsistenzwirtschaft. Nur zwei Pfarreien sind wirtschaftlich unabhängig, während alle anderen auf die Unterstützung der Diözese angewiesen sind. Infolge der Isolation haben viele ihre Arbeit verloren, die Wirtschaft wurde schwer getroffen und viele bedürftige Kinder und ältere Menschen wenden sich an Pfarreien mit der Bitte um Hilfe bei der Lebensmittelversorgung. Auf der Suche nach Lebensmitteln, halten sich viele nicht an die Notwendigen Schutzmaßnahmen, so dass die Diözese die Hilfsmittel vor allem verwendet, um Lebensmittel und Schutzausrüstung für die bedürftigsten Familien zu kaufen.
Auch in Lateinamerika hat die Pandemie Armut und Marginalisierung verschärft. In Kolumbien werden die Hilfsmittel aus dem Fonds der Päpstlichen Missionswerke zur Unterstützung der Priester im Apostolischen Vikariat Puerto Carreno verwendet, die sich für die Evangelisierung von Indigenen, Campesinos und Siedlern einsetzen. Die Seelsorger leben normalerweise von kleinen Opfergaben der Gläubigen, aber durch die Aussetzung von Gottesdiensten und pastoralen Versammlungen gibt es derzeit keine Möglichkeit, sich selbst zu versorgen, und das Apostolische Vikariat selbst verfügt über keine zusätzlichen Ressourcen. Auch in Ecuador, im Apostolischen Vikariat Napo, müssen 24 Priester versorgt werden, die aktiv für die Verkündigung des Evangeliums und die Verwirklichung der Hilfsprogramme verantwortlich sind und dabei täglich große Entfernungen zurücklegen. Außerdem müssen die erforderlichen Medikamente für fünf kranke Priester bereitgestellt werden. Im Apostolischen Vikariat von Puerto Ayacucho in Venezuela benötigen zwei Ordensgemeinschaften der Consolata Missionsschwestern die Unterstützung aus dem Corona-Hilfsfonds der Päpstlichen Missionswerke, die normalerweise pastorale, pädagogische Betreuung und unterstützende Aktivitäten für Kinder marginalisierter Familien gewährleisten.
(SL) (Fides 03/09/2020)


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