ASIEN/USBEKISTAN - Drei Franziskanermönche an Covid-19 erkrankt: Kirchen in Taschkent wieder geöffnet

Mittwoch, 26 August 2020 coronavirus   ortskirchen   evangelisierung   neue technologien   medien  

Terrasanta.net

Taschkent (Fides) - Die „Herz Jesu“-Pfarrei in Taschkent, der Hauptstadt Usbekistans, hat nach mehr als fünf Monaten der Schließung ihre Türen für die Gläubigen wieder geöffnet. Wie der Franziskanerpater und Apostolischer Administrator von Usbekistan, P. Jerzy Maculewicz, berichtet, erlaubt die Regierung seit letzter Woche die Wiedereröffnung der Kirchen in der Stadt. Der Ordensmann, der sich selbst mit Corona infiziert hat und sich deshalb in Quarantäne befindet und gegen Covid-19 behandelt wird, erklärt gegenüber Fides: "In anderen Gebieten des Landes, in denen es weniger Fälle gab, ist der Zugang zu Kirchen seit einiger Zeit gestattet. Erst vor wenigen Tagen konnten wir jedoch die erste Messe mit offenen Türen in Taschkent feiern, wobei verschiedene Regeln wie Händedesinfektion und Temperaturkontrolle am Eingang, die Verwendung von Masken während der Feier und Abstand zwischen den Bänken vorgeschrieben sind". Das Leben der katholischen Gemeinde in den Monaten des Lockdown wurde mit Hilfe der modernen Kommunikationstechnologie gepflegt: Eucharistische Feiern und Bibeltreffen wurden live über die Videokonferenzplattform "Zoom" übertragen, während Reflexionen und Richtlinien für das persönliche Gebet dank einer Gruppe in der App „Telegramm“ täglich an die Gläubigen versandt wurden. „Diese Werkzeuge“, heißt es in der Mitteilung von Pater Maculewicz, „haben den positiven Effekt gehabt, nicht nur unter den Gläubigen von Taschkent, sondern auch mit denen im Rest des Landes das Gefühl der Gemeinschaft aufrecht zu erhalten".
Die Zahl der Corona-Infektionen hat in Usbekistan die Schwelle von 39.000 Fällen überschritten. Unter den Infizierten befinden sich auch drei Franziskaner, darunter der Apostolische Administrator P. Maculewicz: „Meine beiden anderen Mitbrüder haben sich bereits von der Krankheit erholt, während ich noch infiziert bin und die Quarantänezeit respektiere. Keiner von uns hatte jemals ernsthafte gesundheitliche Probleme, aber wir verbrachten Tage mit hohem Fieber und litten an Erschöpfung. Es scheint, dass das Virus hier in einer weniger schweren Form als anderswo zum Ausbruch kommt. Wir vertrauen auf Gott und beten warum. Nach seinem Willen, werden wir diese Krankheit unbeschadet überwinden können.“
Gegenwärtig hat die kleine usbekische katholische Gemeinde, die aus etwa 3.000 Mitgliedern besteht, 5 Pfarreien im ganzen Land: Neben den rund 700 Gläubigen von Taschkent gibt es weitere in Samarkand, Buchara, Urgench und Fergana. In Angren, wo der Bau einer neuen Kirche geplant ist, leben 25 Gläubige.
Die usbekische Bevölkerung mit 30 Millionen Einwohnern besteht zu 90% aus Muslimen. Etwa 3,5% gehören dem russisch-orthodoxen christlichen Glauben an, während weitere 3% kleine christliche Gemeinden anderer Konfessionen, einschließlich Katholiken, umfassen.
(LF-PA) (Fides 26/8/2020)


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