AFRIKA/ELFENBEINKÜSTE - Generalsekretär der Bischofskonferenz: „Besonnenheit ist nötig, damit das Land nicht im Chaos versinkt“

Mittwoch, 19 August 2020

Abidjan (Fides) – „Ich bin also Kandidat für die Präsidentschaftswahl am 31. Oktober 2020“, verkündigte das Staatsoberhaupt der Elfenbeinküste, Alassane Ouattara, am 6. August, dem Tag vor der Gedenkfeier zum 60. Jahrestag der Unabhängigkeit der Elfenbeinküste, anlässlich der traditionellen Botschaft an die Nation.
Nach der Ansage von Alassane Ouattara, gab es am 13. August in mehreren Städten des Landes Protestveranstaltungen gegen diese Entscheidung. Die Demonstrationen sind in Zusammenstöße mit der Polizei ausgeartet. Nach Angaben des Polizeisprechers, Bleu Charlemagne wurden 55 Personen verhaftet, 42 davon in Abidjan, 13 in anderen Städten des Landes. Bei der Analyse der aktuellen sozialpolitischen Situation unter dem Aspekt des jüngsten Pastoralbriefes der Bischöfe wies P. Emmanuel Wohi Nin, Generalsekretär der CECI, Konferenz der katholischen Bischöfe der Elfenbeinküste darauf hin, dass „im Januar 2020 die Bischöfe eine Botschaft an die Nation gerichtet hatten (s. Fides 21/1/2020). Aber auch heute scheint das Thema der Kontroversen um die Wahlen nicht gänzlich erledigt zu sein, was die Bischöfe besorgt; es wird befürchtet, die Situation könne sich zuspitzen, aber wir beten, dass das nicht geschehen werde“.
Laut P. Emmanuel Wohi Nin, müssen die Leitlinien des Briefes mit dem Titel „Die Kirche in der Elfenbeinküste im Dienst von Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden“ schnellstmöglich implementiert werden, damit dem Land eine erneute Krise verschont bleibt. Auf der Grundlage dieses Briefes hat er die Jugendbewegungen der Parteien aufgefordert vernünftig zu sein, damit das Land nicht weiter in den Strudel der Gewalt abdriftet. Nach Ansicht des Generalsekretärs der Bischofskonferenz der Elfenbeinküste ist für jeden einzelnen Bischof der Moment gekommen, in den verschiedenen Diözesen dafür zu sorgen, dass Gruppen gebildet werden, die das Bewusstsein von Frieden und Aussöhnung verbreiten. Dies muss entsprechend den Vorgaben des jüngsten Pastoralschreibens geschehen.
„Ich möchte nicht, dass die katholischen Gläubigen Gewalt üben. Sie müssen sich zivilisiert verhalten, d.h. vor allem den Dialog pflegen, wie es in diesem Lande stets erklärt wurde; die katholischen Gläubigen sollen ernsthaft für den Frieden und die nationale Einheit beten“, schließt P. Emmanuel Wohi Nin.
(S.S.) (L.M.) ( Fides 19/8/2020)


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