ASIEN/LIBANON - Caritas Libanon: " Wir leben in einem Albtraum, aber wir geben nicht auf und helfen weiterhin den am wenigsten geschützten Menschen"

Donnerstag, 6 August 2020

Caritas Libano

Caritas Libanon: " Wir leben in einem Albtraum, aber wir geben nicht auf und helfen weiterhin den am am wenigsten geschützten Menschen.

Beirut (Fides) - Mehr als 300.000 Verschollene, tausende Verletzte und hunderte Tote sind die vorläufige Bilanz der Explosion vom 4. August im Hafen von Beirut (s.Fides 5/08/2020). „Eine schreckliche, verheerende Situation, und heute befinden wir uns in einem völligen Durcheinander“ erklärt Caritas International Rita Rhayem, Leiterin von Caritas Libanon; ihr Staff hat sich umgehend damit befasst, die durch die Explosion zu Schaden gekommenen Menschen zu versorgen.
„Die Lage ist kritisch; es ist das erste Mal, dass wir uns mit einer derartigen Notsituation befassen, aber wir bleiben nicht stehen, machen weiter, um den Menschen in Not zu helfen“, betont sie. Es gibt viele Tote und Verletzte, und sehr wahrscheinlich wird sich die Situation schnell weiter verschlechtern wegen der Auswirkungen der Giftgase. Caritas Libanon bereitet sich auf diese Möglichkeit zwar vor, aber unsere Gesundheitszentren haben nicht die Mittel, einem derartigen Ereignis entgegen zu treten; die Rettungsarbeiten werden außerdem dadurch erschwert, dass es keine Elektrizität gibt.“
In dem an Fides überstellten Bericht wird hervorgehoben, dass auch das Hauptquartier der Caritas Libanon durch die Explosion schwer beschädigt wurde. Lokalquellen zufolge war das Hauptbüro glücklicherweise kurz vor der Explosion geschlossen worden, sodass und so wurde niemand verletzt.
„Das Land ist wie gelähmt, und erleben hier ein Alptraum“ – berichtet der Vorsitzende von Caritas Libanon, Vater von Michel Abboud - „Wir haben nichts, womit wir der Bevölkerung helfen könnten. Beirut ist zerstört, und wir sind vollkommen überwältigt vom Ausmaß der Ereignisse“.
„Unsere Freiwilligen haben sich umgehend mobilisiert, um Verwundete zu finden, die in unseren Notversorgungszentren aufgenommen werden, welche allerdings schon unglaublich überfüllt sind, ebenso wie die Krankenhäuser. Es fehlt an Allem, einschließlich Lebensmittel, um die Bevölkerung zu unterstützen“ fügt Rita Rhayen hinzu.
„Die Explosionen haben dem Libanon einen weiteren Schaden zugefügt, nachdem das Land schon durch die Wirtschafts-und Politikkrise, Gewalttaten, Covid-19 Pandemie sowie durch die von Syrien verhängten Wirtschaftssanktionen in die Knie gezwungen waren“ – betont Aloysius John, der Generalsekretär von Caritas Internationalis. „Wir dürfen nicht vergessen, wie sehr die Auswirkungen der Wirtschaftssanktionen und der Gewalttaten dieses Land geschwächt haben und noch immer den Libanon bedrücken, der jetzt auch eine schwere Versorgungskrise angehen muss“. John bittet “die internationale Gemeinschaft, dringend und bedingungslos zu intervenieren, damit der Bevölkerung geholfen werden kann, und entschlossen handelt, um die Leiden der Libanesen, zu erleichtern, indem die Wirtschaftssanktionen unmittelbar aufgehoben werden
(AP) (6/8/2020 Agenzia Fides)

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