AMERIKA/MEXIKO - Gewalt und Menschenrechtsverstöße in San Mateo del Mar: Bischöfe appellieren an Behörden

Mittwoch, 24 Juni 2020 gewalt   eingeborene   ortskirchen  

Tehuantepec (Fides) - "Mit großer Besorgnis" wenden sich Bischof Crispín Ojeda Martínez von Tehuantepéc und Bischof Arturo Lona Reyes, Präsident des Menschenrechtszentrums "Tepeyac" A.C., an den mexikanischen Präsidenten und den Gouverneur des Staates Oaxaca sowie an die Minister der Regierung, mit der Bitte um die Beendigung von Aktionen, die "der indigenen Gemeinschaft großen Schaden zufügen". Die Vernachlässigung auf verschiedenen Regierungsebenen "hat zu einer schwerwiegenden Verletzung der Menschenrechte geführt: gegen das Recht auf Leben, Integrität und persönliche Sicherheit, Entwicklung und gegen den uneingeschränkter Zugang zu wirtschaftlichen und sozialen Rechten und zum Recht auf Frieden".
In ihrem Schreiben erinnern die Bischöfe daran, dass insbeondere das Recht der indigenen Gemeinschaft der Ikots in San Mateo del Mar auf Frieden verletzt wurde. Am vergangenen 3. Mai wurde dort ein Vertreter der Gemeinde Huaztlán del Río getötet und es ist bis heute nicht bekannt, ob Ermittlungen im Zusammenhang mit der Tat auf den Weg gebracht wurden. Am 21. Juni kam es in der Gemeinde Huaztlán del Río am Rande einer Versammlung erneut zu Gewalt mit Toten und Verletzten.
"Als Verteidiger der Menschenrechte”, schreiben die beiden Bischöfe, “sind wir besorgt über die aktuelle Gewalt in der indigenen Gemeinschaft von San Mateo del Mar, aber vor allem über die Tatsache, dass es möglicherweise Akteure außerhalb der Gemeinde gibt, die diese Gewalt schüren. Wir sind sehr besorgt, denn wir wissen, dass das Problem, mit dem die Menschen in San Mateo del Mar konfrontiert sind, ein hohes Risiko für Leben, Sicherheit und Frieden mit sich bringt und dass die bisherigen Interventionen von Bund und Ländern die Gewalt, die oft zu Verletzungen und Personenschäden oder sogar zum Tod führt, nicht verhindern".
Die Bischöfe stellen abschließend eine Reihe konkreter Forderungen an die Behörden des mexikanischen Staates: Gewährleistung der gesetzlich festgelegten Unterstützungs- und Förderungsmaßnahmen für die Angehörigen der Toten; psychologische und medizinische Hilfe für verwaiste Kinder und Jugendliche; medizinische Hilfe für Verletzte in spezialisierten Zentren; konkrete Maßnahmen zur Beendigung von Gewalt und Diskriminierung gegen Frauen; und strafrechtliche und administrative Ermittlungen im Hinblick auf vereits begangene Taten. Schließlich wünschen sie, dass "ein Prozess des Friedens und der Versöhnung beginnt, der die innere Befriedung der Gemeinschaft sowie der benachbarten Gemeinden garantiert".
(SL) (Fides 24/6/2020)


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