AMERIKA/NICARAGUA - Bischof Baez erinnert an den Besuch der Bischöfe in Masaya vor zwei Jahren: Sie wollten ein Massaker verhindern

Montag, 22 Juni 2020 politik   demokratie   bischöfe   krisengebiete   jugendliche  

Fides

Managua (Fides) – "Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten" (Mt 10,28). Vor zwei Jahren, am 21. Juni 2018, besuchten die Bischöfe die Stadt Masaya, um den Einwohnern ihre Verbundenheit zum Ausdruck zu bringen, mit den Menschen zu beten und ein weiteres Massaker durch das Regime zu verhindern", so der Weihbischof von Managua Silvio José Baez gestern bei Twitter. Der Bischof, der aus Sicherheitsgründen immer noch in Rom lebt, erinnert sich an die Erfahrungen der Menschen in Nicaragua vor zwei Jahren.
Die Glocken der Kirchen der Stadt Masaya läuteten damals, um vor der Ankunft der von Polizei und Paramilitärs gebildeten Todesschwadronen zu warnen, sondern aus einem Anlass zur Hoffnung: der Ankunft der Vertreter der Bischofskonferenz und dec Apostolischer Nuntius, die nachdem sie von den erneuten Angriffen auf Masaya um 5 Uhr morgens erfahren hatten, umgehend beschlossen, die Stadt zu besuchen, um das Massaker zu verhindern (vgl. Fides 22/06/2018).
"Es war sehr riskant, aber als die Bischöfe die Straße entlang gingen, kamen die gesamte Menschen aus ihren Häusern und schloss sich ihnen an. Es waren nicht alle Katholiken aber alle zusammen sorgten schweigend dafür, dass die Polizei die Stadt verließ", so ein Beobachter vor zwei Jahren gegenüber Fides. Die Situation in Masaya war sehr angespannt und es wurde das Schlimmste befürchtet.
Neben dem Apostolischen Nutius, Kardinal Leopoldo Brenes, waren auch Bischöfe und Priester aus Managua bei dem Besuch in Masaya vertreten.
Zwei Jahre später hat sich die Situation nicht wesentlich verbessert, Friedensgespräche wurden immer wieder unterbrochen und Aktivisten wurden zu politischen Gefangenen. Die Kirche prangerte bei internationalen Gremien immer wieder Verstöße gegen die Menschenrechte an und beklagten, dass das Land nicht nur wegen der Pandemie, sondern auch wegen eines Mangels an Demokratie still steht.
Die Nicaraguanische Bischofskonferenz hatte die die Regierung unter Daniel Ortega und die Opposition am vergangenen 23. Mai gebeten, angesichts der Covid-19-Pandemie einen Konsens zu erzielen, um eine "große humanitäre Katastrophe" in einem von politischer Polarisierung geprägten Land zu vermeiden.
(CE)(Fides 22/06/2020)


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