VATIKAN - Päpstliches Werk der Glaubensverbreitung: „Jede Krise in den Missionsgebieten ist auch ein besonderes Anliegen der Päpstlichen Missionswerke”

Donnerstag, 4 Juni 2020 coronavirus   päpstliche missionswerke  

vaticanews

Vatikanstadt (Fides) - “Ich habe mich sehr über die Einrichtung eines speziellen Corona-Hilfsfonds des Paptses bei den Päpstlichen Missionswerken gefreut. Papst Franziskus hat ein zutiefst missionarisches Herz und ein besonderes Augenmerk für diejenigen, die Not leiden", so Pater Tadeusz J. Nowak, OMI, Generalsekretär des Päpstlichen Werkes der Glaubensverbreitung im Interview mit dem Fides. „Die Päpstlichen Missionswerke“, fährt er fort, „wurden gegründet, um die Mission der Kirche durch Gebet, die Öffentlichkeitsarbeit und Spenden zu fördern und zu unterstützen. Es sei in diesem Zusammenhang auch daran erinnert, dass die Päpstlichen Missionswerke ein weltweites Netzwerk des Gebets und der Werke der christlichen Liebe im Dienste des Heiligen Vaters sind, wenn es darum geht die Mission der Kirche und die jungen Kirchen in Missionsländern zu unterstützen. Daher ist eine Krise, die die Kirche in Missionsländern betrifft, immer auch ein besonders Anliegen für die Päpstlichen Missionswerke."
 
Inwiefern wird dieser Fonds für die spezifischen Aufgaben des Päpstlichen Werkes der Glaubenverbreitung genutzt?

"Das Päpstliche Werk für die Glaubensverbreitung unterstützt die Kirche in Missionsländern mit Projekten zur Förderung der direkten Evangelisierung, der Feier der Sakramente, der Katechese usw. Der spezifische Corona-Hilfsfonds wurde auch eingerichtet, um die von der Pandemie bedrohten kirchlichen Strukturen und Missionsprojekte zu unterstützen. Damit soll das Fortbestehen wesentlicher kirchlicher Strukturen während der Krise gewährleistet werden. Bisher haben die Bischöfe vieler Diözesen um Mittel für die Bewältigung verschiedener besonderer Bedürfnisse gebeten, die durch die Pandemie entstanden sind. Diese Anfragen umfassen: die Bitte um Hilfe für Priester, Katecheten und andere Pastoralarbeiter, die aufgrund der Pandemie nicht mehr selbst für ihren Grundversorgung aufkommen können; es wurden Mittel erbeten, um die Übertragung von Gottesdiensten (und anderer Evangelisierungsinitativen) für die unzähligen Familien in Quarantäne über verschiedene Medienplattformen zu ermöglichen; und für viele andere Initiativen, die die kirchlichen Strukturen der Ortskirche betreffen".

Wie gelingt, Ihrer Meinung nach, auf den verschiedenen Kontinenten die Umsetzung der aus diesem Fonds finanzierten Hilfsmaßnahmen?

“Bisher konnten wir alle eingegangenen Anfragen bewilligen. Darüber hinaus möchte ich den vielen Nationaldirektoren, die intensiv daran gearbeitet haben, Menschen guten Willens in ihren jeweiligen Ländern dazu aufzurufen, für alle von der Pandemie Betroffenen zu beten und für den Notfallfonds zu spenden, meine große Freude und Dankbarkeit zum Ausdruck bringen.

In dieser „besonderen“ Zeit ist also auch die Beziehung zwischen Werken der Liebe und Evangelisierung von besonderer Bedeutung …

„Das Herz des Evangeliums ist die Liebe. Jesus lehrt uns, dass das größte Gebot darin besteht, Gott von ganzem Herzen, von ganzem Verstand und von ganzer Seele zu lieben und unseren Nächsten wie uns selbst zu lieben. Das Kapitel 25 des Matthäusevangeliums sagt uns, dass Jesus sich persönlich mit den Armen identifiziert. Daher muss die Verkündigung des Evangeliums immer von Werken der Barmherzigkeit begleitet sein, um authentisch zu sein. In diesem besonderen Moment der weltweiten Krise ist daher die Verbindung zwischen Evangelisierung und Nächstenliebe von grundlegender Bedeutung. Glücklicherweise stehen im Mittelpunkt des Charisma der Päptstlichen Missionswerke das Gebet und die christlichen Werke der Liebe im Dienst der Mission der Kirche. Dies ist das Erbe, das unsere geliebte Gründerin Pauline Marie Jaricot der Kirche hinterlassen hat. Wir freuen uns, dass der Tag ihrer Seligsprechung nunmehr bevorsteht."
(Fides 4/6/2020)


Teilen: