ASIEN/AFGHANISTAN - Infektionszahlen steigen: Katholische Kirche und kirchliche Schule für Kinder mit Trisomie 21 bleiben geschlossen

Samstag, 30 Mai 2020 coronavirus   ortskirchen   orden   missionare   schwestern   schule  

Kabul (Fides) - “In Afghanistan sind wir immer noch im Lockdown. Die italienische Botschaft in Kabul bleibt weiterhin geschlossen und folglich ist der Zugang zur Kirche weiterhin gesperrt, da sie sich auf dem Gelände der diplomatischen Vertretung befindet. Es muss gesagt werden, dass die meisten Gemeindemitglieder Afghanistan bereits zu Beginn der Epidemie verlassen haben. Es bleiben die Schwestern, die, obwohl sie nicht an der Messe teilnehmen können, auf die Kommunion in iher Gemeinschaft empfangen können", so Pater Giovanni Scalese, von der Gemeinschaft der Barnabiten, der die die Missio sui iuris in Afghanistan leitet.
Im asiatischen Land hatten sich die Infektionen durch Covid-19 bis vor einigen Wochen nur sehr langsam ausgebreitet, aber die Zahl der Infizierten nimmt allmählich zu: In dem von einer politischen Krise und Instabilität geprägten Land mit einem unzulänglichen Gesundheitssystem gibt es bislang über 13.000 Fälle und mehr als 200 Tote. Die soziale Distanz bleibt daher weiterhin eine notwendige Maßnahme.
Die Kapelle der italienischen Botschaft in Kabul - die einzige katholische Kirche auf afghanischem Gebiet – setzte die Gottesdienste am 23. März letzten Jahres bis zu einem festzulegenden Datum aus. Die Schulen sind ebenfalls geschlossen, darunter auch die von den Schwestern der “Pro Children Association of Kabul geleitete Einrichtung. In diesem Zusammenhang erklärt Pater Matteo Sanavio, Priester der Kongregation der Rogationisten, stellvertretend für den Verein gegenüber Fides: "Aufgrund der Pandemie hat unsere Schule in Kabul nach den Winterferien ihre Türen nicht wieder geöffnet. Eine der Ordensfrauen, Schwester konnte noch vor der Schließung der Grenuzen in ihre Heimat Pakistan zurückkehren, um sich selbst dort behandeln zu lassen, weil sie an einer schweren Lungenentzündung erkrankt war. Nun ist sie wieder gesund und wartet darauf, dass die Flughäfen wieder geöffnet werden, um nach Afghanistan zurückzukehren. Die anderen beiden blieben im Haus der Gemeinschaft in Kabul und halfen armen Familien helfen. Wir haben jedoch genügend Zuschüsse für unsere Arbeit erhalten und hoffen, dass die Schule bald wieder geöffnet werden kann." Das Institut, das etwa vierzig Kinder mit Down-Syndrom unterrichtet, ist ein Gemeinschaftsprojekt verschiedener Orden, das auf Initiative von Pater Dr. Giancarlo Pravettoni vom Don-Guanella-Werk auf den Weg gebracht wurde und entstand nachdem Papst Johannes Paul II. in der Weihnachtsansprache von 2001 die internationale Gemeinschaft darum gebeten hatten , die Kinder von Kabul zu retten.
In Afghanistan ist der Islam als Staatsreligion. Die katholische Präsenz geht auf den Beginn des 20. Jahrhunderts zurück, als ein geistlicher Beistand innerhalb der italienischen Botschaft in Kabul mit dem ersten Priester der Barnabiten zugelassen wurde. Im Jahr 2002 gründete Papst Johannes Paul II. 2002 die "Missio sui iuris". Die katholische Mission befindet sich bis heute auf dem Gelände der diplomatischen Vertretung und wird von Pater Giovanni Scalese geleitet. Zudem sind die Missionsarinnen von der Nächstenliebe in der afghanischen Hauptstadt tätig.
(LF) (Fides 29/5/2020)


Teilen: