AFRIKA/D.R. KONGO - Covid-19: Besonders gefährdet sind Insassen der kongolesischen Gefängnisse

Montag, 23 März 2020 coronavirus   häftlinge   gerechtigkeit  

Kinshasa (Fides) – Der Ausnahmezustand infolge der Corona-Epidemie dürfe nicht augenutzt werden um willkürlichen Missbrauch an der Bevölkerung zu begehen. Dies fordert die kongolesische Menschenrechtesorganisation “Nouvelle Dynamique de la Societé Civile und RD Congo (NDSCI)”.
In einer Erklärung fordert die Organisation die Behörden des Landes auf, "rechtliche und administrative Maßnahmen auf den Weg zu bringen, um willkürlichen Menschenrechtsverletzungen, insbesondere durch Sicherheitsdienste, zu verhindern".
In diesem Zusammenhang wird auch daran erinnert, dass bereits einige Regierungsmitglieder von Covid-19 betroffen sind, weshalb NDSCI , die Politiker auffordert, verantwortlich zu handeln und die vorgeschriebene Quarantäne einzuhalten. Dies gelte möglicherweise auch für das Staatsoberhaupt. Außerdem solle man die Namen derer veröffentlichen die positiv getestet wurdeen. Besonders besorgniserregend sei die derzeitige Situation in den überfüllten kongolesischen Gefängnisse, die als "aufgrund von Hungersnot und mangelnder medizinischer Behandlung” als „Orte des täglichen Sterbens" bezeichnet werden, wo Gefangene überleben nur dank freiwilliger Hwelfer und der Nahrungsmittelversorgung durch ihre Familien überleben können. Angesichts der Tatsache, dass aufgrund von Covid-19 Besuche in Gefängnissen nicht mehr gestattet sind, befürchtet NDSCI in naher Zukunft ein “Massaker unter den Gefangenen des Landes".
 Das Parlament wird aufgefordert, dringend einen "speziellen Covid-19" -Nationalfonds einzurichten, um den durch die Pandemie in der Demokratischen Republik Kongo mit einer die Bevölkerung, die größtenteils unterhalb der Armutsgrenze lebt, verursachten wirtschaftlichen Schaden zu kompensieren. Dieser Fonds müsse aber so verwaltet werden, dass eine Veruntreuung duch korrupte Beamte vermieden wird. Abschließend fordert der NDSCI die kongolesischen Politiker auf, "Prämien und Gehälter zu halbieren, um einen Beitrag zum nationalen Sonderfonds Covid-19 zu leisten".
(L.M.) (Fides, 23/3/2020)


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