AMERIKA/BRASILIEN - Servitinnen: “Seit 100 Jahren in der Amazonasgregion im Dienste Gottes und der Menschen”

Samstag, 29 Februar 2020 amazonasgebiet  


Sena Madureira (Fides) - „Die Servitinnen, die im Amazonasgebiet in der brasilianischen Region Alto-Acre, tätig sind, arbeiten dort im pastoralen Bereich und bemühen sich auch um Mädchen und junge Frauen, die sich für das Ordensleben interessieren und widmen sich der schulischen Bildung und Besuchen in Siedlungen in der Waldregion, die oft nur über den Fluss erreichbar sind. Unsere Ordensgemeinschaften organisieren auch Evangelisierungsgruppen und begleiten christliche Paare oder gestalten Katechese und Liturgie, helfen ausgegrenzten Kindern und engagieren sich für die Berufungsförderung zu animieren. Unsere Ordensfamilie folgt den Auftrag Christi und bezeugt das Evangelium im Geist der Gemeinschaft und stellt sich dabei nach dem Vorbild Marie, Mutter und Dienerin des Herrn, in den Dienst Gottes und des Menschen", so Schwester Augusta de Oliveria, Generalvikarin der Servitinnen in einem Interview mit Fides und sie erinnert daran, dass 2021 die das 100jährige Jubiläum der Missionsarbeit in dem lateinamerikanischen Land gefeiert: „14. November 1921“, so Schwester Augusta, „kamen nach einer viermonatigen Reise die ersten fünf Schwestern und ein Postulant in der Ortschaft Sena Madureira in einem Gebiet an der Grenze zu Peru und Bolivien. Die Ordensschwestern“, fährt sie fort, „wurden von unserer Gründerin, Mutter Maria Elisa Andreoli, auf Einladung von Bischof Prospero Bernardi vom Orden der Serviten geschickt, die ein Jahr zuvor im Jahr 1920 die erste Mission in diesem Gebiet gegründet hatten."
Im Laufe der Jahrzehnte hat das missionarische Engagement der Servitinnen in diesem Teil des Amazonas dazu beigetragen, die Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung zu verbessern und Schulen, Krankenhäuser, Waisenhäuser und andere soziale Einrichtungen entstehen zu lassen, die von den Werten der Brüderlichkeit inspiriert sind. "Wir versuchen der Grundlage einer freundschaftlichen und vertrauensvollen Beziehung, die Basis für das menschliche und spirituelle Wachstum der Menschen zu schaffen", so die Generalvikarin.
Die Kongregation engagiert sich vor allem im Bildungssektor und in den Bereichen Soziales und Gesundheit: „In der Gemeinde der Xapuri koordinieren wir beispielsweise einen von der Regierung subventionierten Kindergarten in Zusammenarbeit mit Laien, die mehr als 170 Kinder im Alter von zwei bis vier Jahren betreuen, um Müttern die Möglichkeit zu geben, Zugang zu Arbeitsmöglichkeiten zu erhalten“, so die Generalvikarin. „Darüber hinaus folgen die Ordensschwestern eine Genossenschaft, die alltägliche Haushaltsgegenstände herstellt, und damit Familien hilft, die nur aus Frauen und Kindern bestehen. In Cruzeiro do Sul, einer Grenzstadt deren Einwohner mehr als die Hälfte Indios sind, bieten wir in einem Krankenhaus medizinische Versorgung an."
"Heute“, so die Ordensschwester, „wollen wir das hundertjährige Bestehen unserer Mission in Gemeinschaft mit der Ortskirche feiern: Alle unsere Gemeinden sind eingeladen, sich aus diesem Anlass mit dem Thema der Inkulturation der Evangelisierungsmission zu befassen. Denn wie der Heilige Vater im Apostolischen Schreiben 'Querida Amazonia' schreibt ist die Kirche im Amazonas aufgerufen, mit den dort lebenden Völkern zu gehen und ein "amazonisches Gesicht "anzunehmen. Aber damit diese Inkarnation stattfinden kann - so fährt er fort -, muss die Verkündigung des Evangeliums in diesem Zusammenhang verstanden werden: Es ist wichtig, eine größere Präsenz von Priestern in der Region zu gewährleisten, die die Eucharistie feiern, weil sie die Kirche macht. Diese Herausforderung erscheint als Identitätsfaktor - so Schwester Augusta -, der sinnvolle Erfahrungen ermöglichen, eine tägliche Erfahrung bestimmen und neue Hoffnungen für die Zukunft wecken könnte. In unserer missionarischen Erfahrung - schließt er - wird deutlich der Durst, den die Menschen haben, das Wort Gottes zu kennen. "
Der Orden der Servitinnen wurde 1900 in Vidor in der italienischen Provinz Treviso mit der Weihe Elisa Andreoli, ihrer Mutter Margherita Ferraretto, Agnese Vimercati und Carmela Regonesi als Mitglieder des Drittordens der Serviten gegründet. In Brasilien ist der Orden heute mit zwei Provinzen vertreten: "Nossa Senhora de Guadalupe", die den Norden Brasiliens, sowie Argentinien, Bolivien und Mexiko umfasst und "Nossa Senhora Aparecida" für den Süden und die Mitte Brasiliens und Peru.
(ES) (Fides 29/2/2020)


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