ASIEN/INDIEN - Bischöfe befassen sich mit dem Fall der in Kandhamal unschuldig verurteilten Christen

Dienstag, 18 Februar 2020 menschenrechte   häftlinge   religiöse minderheiten   gerechtigkeit   verfolgung  

Bangalore (Fides) - Im Rahmen der 34. Vollversammlung der Indischen Bischofskonferenz, bei der die Bischöfe der drei katholischen Riten (Lateinisch, Syro-Malabarisch und Syro-Malankarische) in Bangalore zusammenkommen, befassten sich die Bischöfe auch mit dem Fall der sieben im Zusammenhang mit den Massakeren 2008 in Kandhamal (Orissa) zu Unrecht inhaftierten und nach 10jähriger Haft freigesprochenen Christen und ihrem Glaubenszeugnis.
Der christliche Journalist Anto Akkara besuchte Kandhamal insgesamt 25 Mal und erklärt, in einem 2016 veröffentlichten Buch, wie es dazu kam, dass die sieben unschuldigen Christen - sechs davon Analphabeten, einer mit psychischen Problemen - im Gefängnis festgehalten wurden. Akkara spricht von einer „Verschwörung“, in deren Rahmen der Mord an dem hinduistischen Religionsführer Swami Laxmanananda Saraswati geplant worden war, der dann am 23. August 2008 in Kandhamal erschossen wurde. Der Tod von Saraswati, der den Christen zugeschrieben wurde, war der Vorwand, die Welle der Gewalt und gegen die christliche Gemeinde auszulösen. Die sieben unschuldigen und 2008 wegen mutmaßlichen Mordes an Saraswati inhaftiert Christen wurden zu lebenslanger Haft verurteilt. Das seit 2015 laufende Berufungsverfahren vor dem Obersten Gerichtshof von Orissa kam auch auf der Grundlage einer sorgfältiger Untersuchung des Falls, die Akkara in seinem Enthüllungsbuch "Who Killed Swami Laxmanananda?" darlegte, das im Jahr 2016 veröffentlicht und von einer Online-Unterschriftenkation (www.release7innocents.com) für die Freilassung der sieben Christen begleitet wurde, zu dem Schluss, dass die Inhaftierten unschuldig waren. Vor kurzem wurden sie gegen Kaution freigelassen.
Nun fordert Akkara die indischen Bischöfe auf, den Freigelassenen unter geistlichen und materiellen Gesichtspunkten zu helfen. „Dem Glauben müssen Taten folgen“, so der Journalist. Im Anschluss an die die Präsentation des Falls leitete Kardinal Oswald Gracias, Erzbischof von Bombay und Vorsitzender der CBCI, das gemeinsame Gebet der Bischöfe für die Unschuldigen.
Bei der antichristlichen Gewalt in Kandhamal starben über 100 Menschen und über 50.000 wurden aus ihrer Heimat vertriebenen. Mehr als 40 Frauen wurden sexuell misshandelt. Über 8.000 Häuser wurden geplündert und niedergebrannt und über 300 Kirchen verwüstet.
(SD-PA) (Fides 18/2/2020)


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