AMERIKA/BRASILIEN - Nachsynodales Schreiben “Querida Amazonia” wird am 15. Todestag von Schwester Dorothy Stang veröffentlicht

Mittwoch, 12 Februar 2020 amazonasgebiet   märtyrer   bischofssynode   menschenrechte  

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Parà (Fides) – Vor fünf Jahren erinnerte Bischof Erwin Kräutler von der Prälatur Alto Xingu-Tucuna (Brasilien), Präsident des Indigenen Missionsrats (CIMI), im Gottesdienst zum zehnten Jahrestag des Mordes an Schwester Dorothy Stang: "Als wir Schwester Dorothy im Februar 2005 beigesetzt haben, haben wir sie nicht begraben, sondern ihren Samen ausgesät. Es ist ein Same, der viele Früchte tragen wird“. Zum Todestag der amerikanischen Missionarin, die ihr Leben den Völkern des Amazonas gewidmet hatte, wurde am 12. Februar das nachsynodale apostolische Schreiben "Querida Amazonia" als Ergebnis der Sonderversammlung der Bischofssynode über die Amazonasregion veröffentlicht, die vom 6. bis 27. Oktober 2019 mit dem Thema „Amazonien – neue Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie“ tagte .
Die Redemptoristen in Brasilien erinnern nun anlässlich des 15. Jahrestag der Ermordung von Schwester Dorothy Stang an „eine Frau, die den Kampf für die Ärmsten und Vergessenen mit ihrem Leben bezahlt hat."
Der brutale Mord an Schwester Dorothy, einer Ordensfrau der Kongregation der Schwestern von Notre Dame, wurde am Samstag, dem 12. Februar 2005, in Anapú im Südwesten des Bundesstaates Parà (Brasilien) verübt. Schwester Dorothy, eine 73-jährige amerikanische Missionarin, arbeitete mehr als 20 Jahre lang in der „Kommission für Landpastoral (CPT)“ und begleitete das Leben und den Kampf der einheimischen Bauern, insbesondere im Bundesstaat Para in der brasilianischen Amazonasregion, mit persönlicher Leidenschaft. Dafür, dass sie das gewaltsame Vorgehen der "fazendeiros e grileiros" prangerte hatte Schwester Dorothy seit 1999 Morddrohungen erhalten.
Sie lehrte die Armen und Bedürftigen, für ihre Rechte zu kämpfen und gründete Dutzende von Schulen. In Anerkennung ihrer Arbeit zugunsten der Ärmsten wurde die Ordensfrau, die auch die brasilianische Staatsangehörigkeit besaß, im Jahr 2004 mit dem Titel "Bürgerin von Parà" ausgezeichnet. Ebenfalls 2004 wurde er für ihr Engagement für die Verteidigung der Menschenrechte mit dem "José Carlos Castro" -Preis der brasilianischen Anwaltskammer ausgezeichnet (vgl. Fides, 15/02/2005).
Im April 2019 dokumentierte die CPT in ihrem 34. Jahresbericht mit dem Titel "Conflitos no Campo Brasil 2018", allein im Jahr 2018 insgesamt 1.489 Landrechtskonflikte, was im Vergleich zu den 1.431 im Jahr 2017 dokumentierten Fällen einem Anstieg von 3,9% entspricht. Die meisten dieser Konflikte konzentrieren sich laut Antônio Canuto, Journalist und CPT-Mitarbeiter, auf den Amazonas. Insgesamt sind etwa 1 Million Menschen betroffen, ein Anstieg von 35% gegenüber 2017, als 708.520 Menschen betroffen waren.
(CE) (Fides, 12/02/2020)


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