ASIEN/INDONESIEN - Salahuddin Wahid gestorben: Vorbild für Konfliktbewältigung und interreligiösen Dialog

Dienstag, 4 Februar 2020 dialog   islam   christentum   frieden  

Jakarta (Fides) - "Wahids Bemühungen, interreligiöse Beziehungen aufzubauen und den Frieden in den von Konflikten betroffenen indonesischen Regionen zu fördern, werden in die Geschichte des Landes eingehen", schreibt George Chunakara Mathews, Generalsekretär der ökumenischen Christlichen Konferenz Asiens (CCA) mit Sitz in Indonesien. Auch indonesische Christen erinnern den am 2. Februar in Jakarta im Alter von 72 Jahren verstorben Salahuddin Wahid als einen wichtigen muslimischen Religionsverter, der den Dialog und die Demokratie in Indonesien gefördert hat und für sein Engagement für Toleranz, Harmonie und interreligiöse Zusammenarbeit bekannt war. Wahid leitete die größte muslimischen Organisation Indonesiens "Nahdlatul Ulama" (UN) mit über 80 Millionen Mitgliedern. Salahuddin "Gus Sholah" Wahid, war das Symbol der islamischen Bewegung für Frieden und Versöhnung und war auch Vorsitzender der "Indonesischen Vereinigung für muslimische Intellektuelle" und Vizepräsident der Nationalen Menschenrechtskommission in Indonesien.
Mathews George Chunakara fügt hinzu, dass Wahids Engagement für die Anerkennung religiöser Pluralität und der Harmonie in der Gemeinschaft auch anderen religiösen Führungsfiguren in Asien als Vorbild gedient hat, wenn es darum geht, die religiöse Harmonie in ganz Asien zu stärken. Der protestantischer Erzbischof Willem T.P. Simarmata, Moderator der CCA, bemerkt: "Unser Land hat einen großen Islamwissenschaftler und eine angesehene religiöse Führungsfigur verloren. Sein Engagement und sein Beitrag zur Verteidigung der religiösen Toleranz werden künftigen Generationen in Erinnerung bleiben."
Wahid setzte sich aktiv für Konfliktlösung ein und hat in Zusammenarbeit mit dem Rat der Bischöfe von Papua eine entscheidende Rolle bei der Förderung des Friedens in der indonesischen Provinz West-Papua gespielt. Er vermittelte auch bei der Lösung religiöser Konflikte auf den Molukken und in Zentral-Sulawesi und ließ Menschenrechtsverletzungen in Osttimor untersuchen. Die Konferenz würdigt auch das Mitgefühl und die Solidarität gegenüber religiösen Minderheiten, insbesondere gegenüber Christen in Indonesien.
Wahid wurde am 3. Februar im Tebuireng Islamic College in Ost-Java, Indonesien, beigesetzt.
Indonesien ist das bevölkerungsreichste muslimische Land der Welt, mit 270 Millionen Einwohnern, von denen 87% Muslime, 9% Christen (einschließlich 7 Millionen Katholiken), 1,7% Hindus und anderen religiösen Minderheiten.
(SD-PA) (Fides 4/2/2020).


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