ASIEN/PHILIPPINEN - Evangelisierung, Glaube, Dialog stehen im Mittelpunkt einer Konferenz der Erzdiözese Manila

Mittwoch, 29 Januar 2020 evangelisierung   ortskirchen  

Office of Comunication, Archdiocese Manila

Manila (Fides) - Zwischen „Religiosität“ und "praktizierendem Glauben" gibt es manchmal große Unterschiede und der Besuch des Sonntagsgottesdienstes und das Empfangen der Sakramente wird von vielen Getauften nur als "fakultativ" angesehen. Aus diesem Grund fördert die Diözese Manila seit sieben Jahren eine zielgerichtete "Konferenz zur Neuevangelisierung", zu dem das ganze Volk Gottes eingeladen ist. Diese Großereignis fand dieses Jahr am 28. Und 29. Januar 2020 in der „Araneta Coliseum“-Arena in Quezon City, einem Stadtteil der Metropole Manila statt. An der Veranstaltung nahmen rund 9.000 Gläubige teil, darunter auch zahlreiche Jugendliche, Laien, Ordensleute und Priester der Erzdiözese, die zu einem Moment der Vertiefung und des Austauschs über ihren Glaubens zusammengekommen waren.
"Die Konferenz wurde auf Initiative von Kardinal Luis Antonio Tagle ins Leben gerufen, der die gesamte Gemeinschaft der Erzdiözese - Priester, Ordensleute, Laien, Jugendliche und Familien - für die Neuevangelisierung sensibilisieren wollte. Wir gingen dabei von dem Bewusstsein aus dass wir selbst evangelisiert werden müssen. In einem Land wie dem unseren gibt es viele Ausdrucksformen der Volksfrömmigkeit, aber zum Beispiel überschreitet der Prozentsatz der Gottesdienstbesucher am Sonntag kaum 20%", so Pater Esteban Lo, Ordensmann der Gesellschaft von Lorenzo Ruiz und Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Südostasien im Gespräch mit Fides. "Wenn wir an Mission denken, beziehen wir uns oft auf die Entsendung von Missionaren in ferne Länder, in denen Christen in der Minderheit sind oder unter schwierigen Umständen leben. Aber 500 Jahre nach der ersten Taufe auf den Philippinen im Jahr 1521 sind wir aufgefordert, uns selbst zu hinterfragen und über die Notwendigkeit nachzudenken, unser Volk neu zu evangelisieren.
Im Mittelpunkt der Konferenz stand dieses Jahr das Thema Dialog. Der Abschnitt aus dem Lukasevangelium, wo es heißt „Und wer ist mein Nächster?“ inspirierte dabei die diesjährige Ausgabe, die ursprünglich erst im Sommer stattfinden sollte. Die Notwendigkeit, den Termin vorzuverlegen ergab sich aus der Tatsache, dass Kardinal Luis Antonio Tagle die Erzdiözes Manila verlässt, um sein Amt als Präfekt der der Kongregation für die Evangelisierung der Völker im Vatikan anzutreten.
"Dialog bedeutet, offen für andere zu sein, das Gute und die Würde anzuerkennen und das Gebot Jesu in die Tat umzusetzen: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. In diesem Sinne ist der Dialog, der auf der Liebe Gottes beruht, ein Weg des Zeugnisses und der Verkündigung des Evangeliums", Pater Sebastiano D'Ambra vom Päpstlichen Institut für die Außenmissionen, der sich seit vielen Jahren für den islamisch-christlichen Dialog auf den Philippinen engagiert und als Redner an der Konferenz teilnahm.
(PA) (Fides 29/1/2020)


Teilen: