AFRIKA/ÄGYPTEN - Melkitischer Partiarch: Christen “verbreiten nicht die christliche Zivilisation sondern bezeugen den Heiligen Geist“

Freitag, 17 Januar 2020 mittlerer osten   ostkirchen   mission   evangelisierung  

VaticanNews

Kairo (Fides) - Die Sendung der Kirche besteht auch im Nahen Osten nicht darin, "die christliche Zivilisation anstelle anderer Zivilisationen zu verbreiten", sondern "das Wirken des Heiligen Geistes in unserem Leben zu bezeugen und anderen zu helfen, die Gabe dieses Geistes zu empfangen". Mit diesen Worten fasste der melkitische Patriarch von Antiochien, Youssef Absi, die Kriterien zusammen unter denen das Schicksal der im Nahen Osten verstreuten lebenden christlichen Gemeinden betrachtet werden sollten. "Unsere Präsenz, insbesondere im Nahen Osten", erklärte der Patriarch, "hängt nicht von unserer Anzahl, unserer Stärke, unserer Größe und unserer Fähigkeit ab, sondern vom Wirken des Heiligen Geistes in unserem Leben."
Der Patriarch der griechisch-melkitischen katholischen Kirche nutzte für seine Äußerungen die alle sechs Monate stattfindende Sitzung der Versammlung der katholischen Bischöfe in Ägypten, die am 14. Und 15. Januar in der Kirche des heiligen Stephanus im Stadtteil Maadi in Kairo stattfand. An dem Treffen nahmen mehr als zwanzig Bischöfe, Priester und Ordensleute teil, die in Afrika tätig sind. Anwesend war auch der erst im November von Papst Franziskus zum Apostolischen Nuntius in Ägypten und Päpstlichen Delegaten bei der Liga der Arabischen Staaten ernannte Erzbischof Nicolas Henry Marie Denis Thevenin.
An den beiden Versammlungstagen befassten sich die Teilnehmer der Versammlung auch mit dem Thema der oft negativen Auswirkungen der sozialen Medien auf das Leben kirchlicher Gemeinschaften im Land an und entwarfen eine Stellungnahme der katholischen Kirchen zum Gesetzesentwurf über die persönliche Rechtsstellung der Christen in Ägypten, die im Hinblick auf die bevorstehende Diskussion eines neuen Gesetzes den zuständigen Behörden der ägyptischen Regierung vorgelegt werden sollen.
(GV) (Fides 17/1/2020)


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