AMERIKA/DOMINIKANISCHE REPUBLIK - Bischöfe veröffentlichen Hirtenbrief zu den Wahlen im Jahr 2020

Donnerstag, 16 Januar 2020 wahlen   soziale lage   politik   gewalt   korruption   armut   gerechtigkeit   frauen   bischofskonferenzen  

Santo Domingo (Fides) - Die Dominikanische Bischofskonferenz fordert in einem Hirtenbrief zu den Wahlen im Jahr 2020 die Kandidaten der Kommunalwahlen im Februar und der Parlamentswahlen im Mai dazu ein,
Wahlprogramme zu präsentieren, die sich um die Lösung der dringendsten Bedürfnisse des dominikanischen Volkes bemühen, und bitten um "Vermeidung von Intrigen, Verleumdungen und Manipulationen im Rahmen einer schmutzigen Wahlkampagnen sowie der Verschwendung wirtschaftlicher Ressourcen für übermäßige Wahlwerbung".
In dem ausführlichen, 24-seitigen Dokument erinnern die Bischöfe daran, dass zu den Prioritäten der Agenda konkretes Vorgehen zur Bekämpfung der administrativen, öffentlichen und privaten Korruption und zum Schutz des Lebens der Mutter und des ungeborenen Kindes stehen muss. Zudem müsse man sich mit Gewalt in Städten und in der Familie, Klimawandel, Achtung der Rechts- und Verfassungsordnung befassen. Darüber hinaus seien Maßnahmen zur Steuerung der Einwanderung, Investitionen in Gesundheit, Justiz und soziale Sicherheit, Beschäftigungspolitik, faire Löhne und Armutsbekämpfung erforderlich.
Der Zentrale Wahlrat verdiene „unsere und die Unterstützung aller Dominikaner, insbesondere um einen transparenten Wahlprozess zu gewährleisten", da "wir die korrupte und illegale Praxis des Kaufs und Verkaufs von Stimmzetteln nicht zulassen dürfen".
Denjenigen, die das Recht der Kirche in Frage stellen, ihre Meinung zu politischen Fragen oder zu Wahlprozessen zu äußern, antworten die Bischöfe: "Als Bürger der Dominikanischen Republik und Hirten dieses Volkes kümmern wir um alles, was die Menschen betrifft." Die Kirche respektiere dabei die Wahlfreiheit und betonen, dass es um eine Frage des Gewissens gehe, wobei die Stimmabgabe aber nicht durch persönliche Interessen motiviert werden dürfe und dass eine echte demokratische Ausübung nur in einem Rechtsstaat möglich ist, in dem das Gesetz "über kurzfristige und bequeme Interpretationen erhaben ist".
In ihrem Hirtenbrief fordern die Bischöfe auch eine Frauenquote bei der Besetzung öffentlicher Ämter und betonen, dass mehr Möglichkeiten geschaffen werden müssen, „um den unermesslichen Wert von Frauen und ihre Würde hervorzuheben“. Gleichsam drücken auch ihre Besorgnis über die erhebliche Zunahme von Feminiziden aus.
Abschließend erinnert die Dominikanische Bischofskonferenz an den 60. Jahrestag des im Januar 1960 veröffentlichten Hirtenbriefs gegen das Regime von Rafael Leónidas Trujillo, die "in Ausübung ihrer prophetischen Mission" ihre Stimme erhoben hatten, um den Schutz der der Menschenrechte und die Achtung und Förderung des Lebens und der Menschenwürde zu fordern. Dieses Dokument strahlte " in einem kritischen Moment des nationalen Lebens ein Licht aus“. Zwar lebe man heute in einer anderen Situation doch, "es gilt noch viele Hindernisse zu überwinden, um eine bessere Lebensqualität für alle und soziale Gerechtigkeit zu garantieren“.
(SL) (Fides 16/1/2020)


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