AMERIKA/CHILE - Bischof Vargas: Das Land braucht “Gemeinschaftssinn“

Montag, 28 Oktober 2019 politik   krisengebiete   armut   jugendliche  

Twitter

Temuco (Fides) - "Angesichts der schmerzhaften Ereignisse, die wir in diesen Tagen erlebt haben, ist es nicht nur dringend erforderlich, sich mit den schwerwiegenden Folgen für das Wohl der gesamten Bevölkerung verantwortungsbewusst und gemäß den Anforderungen der Rechtsstaatlichkeit zu konfrontieren, sondern auch das soziale Zusammenleben, das Gemeinwohl und den auf Freundschaft basierenden Dialog, sowie die uneingeschränkte Achtung des Lebens und der Würde jedes Einzelnen wiederherzustellen. Wenn wir diese Werte unberücksichtigt lassen, tragen wir alle Mitverantwortung, und deshalb müssen wir uns auf die Suche nach Lösungen machen. Das ist ein ethischer Imperativ“, so Bischof Héctor Vargas, Bischof der Diözese San José di Temuco.
"Die Lösung ist komplex, sie erfordert eine tiefgreifende Strukturreform für unsere Institutionen und neuen Formen der Bürgerbeteiligung... Dies impliziert die Stärkung der öffentlichen Ethik und diese wiederum die Überwindung des Individualismus und die Offenheit für ein Gemeinschaftsgefühl… Daher ist die Schlüsselfrage nicht, was zu einem Individuum oder einer sozialen Gruppe passt, sondern für das Land angemessen ist ", so Bischof Vargas.
"Infolgedessen sollte die Politik dazu beitragen, das Beste aus Menschen und Gruppen herauszuholen, die Andersartigkeit und soziale Vielfalt ausmachen, ohne die Einheit menschlichen Gemeinschaft aus dem Auge zu verlieren. In diesem Sinne ist die Rolle des Staates …. grundlegend für ein gerechteres und brüderlicheres Chile ", so der Bischof abschließend.
In Chile kamen bei Protestkundgebungen bis zum 26. Oktober mindestens 19 Menschen bei Ausschreitungen mit Sicherheitskräften ums Leben.
(CE) ( Fides, 28/10/2019)


Teilen: