EUROPA/ITALIEN - Tag der Migranten und Flüchtlinge: “Wir müssen einen allgemeinen Rahmen schaffen, in den sich die ganze Menschheit sich einfügt”

Samstag, 28 September 2019 migranten   flüchtlinge   schwestern  

Roma (Fides) - "Wir müssen einen Mentalitätswandel herbei führen, damit uns bewusst wird, dass der wahre menschliche Reichtum im Herzen eines jeden von uns wohnt. Nur dann können wir uns als eine große Familie betrachten und unser gemeinsames Zuhause in Frieden und Harmonie bewohnen", so Schwester Albertina Pauletti, Generalrätin der Scalabrini Missionsschwestern, die an die Notsituation erinnert, in der heute Tausende von Menschen in so vielen Teilen der Welt leben: es handelt sich um Gruppen oder ganze Völker im eigenen Land oder Flüchtlinge in anderen Ländern. Ihnen gewidmet ist der "Welttag der Migranten und Flüchtlinge" am Sonntag, den 29. September 2019, der bereits 105. Mal stattfindet. "Es geht nicht nur um Migranten", lautet das Thema der diesjährige Papstbotschaft. "Ich glaube, dass die vier Verben, mit denen der Papst die Völker und Nationen gebeten hat, sich mit dem Thema Migranten auseinanderzusetzen, immer wichtiger werden: aufnehmen, schützen, fördern und integrieren", so Schwester Albertina. "Es ist notwendig, die Kritischen Punkte zu zeigen, die unsere Gesellschaft belasten, um unsere Ängste zu überwinden, wenn wir eine bessere Zukunft aufbauen wollen: Es gibt nur eine Menschheit auf der Welt", stellt sie fest.
Die Arbeit der Scalabrini Missionsschwestern stellt sich in den Dienst von Migranten und Flüchtlingen: "Unsere 1898 gegründete Ordensgemeinschaft wurde mit dem Ziel gegründet, denjenigen zu helfen, die am stärksten von Migrationsprozessen betroffen sind vor allem Frauen und Kinder", so Schwester Pauletti. "Unsere Tätigkeit besteht darin, durch eine Reihe von Maßnahmen auf die Bedürfnisse dieser Menschen zu reagieren, um deren soziale Eingliederung zu fördern: etwa die Regularisierung von Dokumenten zur Anerkennung, Ausbildung für die Chance auf einen stabilen Arbeitsplatzt, Kleinstkredite für die Gründung kleiner Unternehmen, Schutz der Menschenrechte, die pastorale Begleitung, die Gewährleistung der Gesundheitsversorgung, der Bildung und der Förderung der Integration im Gastland. Heute sind wir in 27 Ländern präsent.“
Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge gibt es weltweit rund 260 Millionen Migranten. Alle 10 Jahre steigt diese Zahl um etwa 50 Millionen: "Migration ist kein unerwartetes oder zufälliges, sondern ein strukturelles Phänomen. Es ist das Ergebnis von Ungleichgewichten in der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung, von Kriegen, aber auch Ausdruck tiefgreifender Transformationen in den einzelnen Ländern und auf internationaler Ebene “, so Schwester Elizabeth Pedernal, Generalrätin der Scalabrini Missionsschwestern wurde. "Die Geschichte der Völker war immer von Migrationsströmen geprägt, und wir haben heute die Möglichkeit, die Ursachen und Wirkungen festzustellen und damit auch mehr Menschlichkeit zu fördern". "Wie Papst Franziskus in seiner Botschaft betont hat“, so Schwester Pedernal „müssen wir aus einer Kultur der Gleichgültigkeit und Ablehnung herauskommen und uns dafür einsetzen, dass das Bewusstsein für die Menschenwürde wächst, indem wir einen allgemeinen Rahmen schaffen, in den ganze Menschheit sich einfügt“.
(ES) (Fides 28/9/2019)


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