AMERIKA/MEXIKO - Katholiken fordern Dialog zwischen Regierung und Gesellschaft

Montag, 19 August 2019 politik   zivilgesellschaft   dialog   menschliche entwicklung  

Twitter

Mexiko City (Fides) - "Wir dürfen uns als einzelne Bürger und noch weniger als organisierte Zivilgesellschaft nicht damit abfinden, dass wir eine Regierung haben, die die großen Probleme dieses Landes unausgewogen und auf personenbezogene Weise bewältigen will", heißt es im Leitartikel der Bistumszeitschrift von Mexico City „Desde das fe" in der Ausgabe vom 18. August. "Wir sind sehr überrascht über die Absicht, die kürzlich in der Abgeordnetenkammer zum Ausdruck gebracht wurde, wonach die Mehrheit die absolute Macht erhalten soll. Es wird dabei festgestellt, dass die Bürger bei den Wahlen so entschieden haben und die politischen Minderheiten nicht mehr berücksichtigt werden müssen, womit man gegen ein Grundprinzip jedes demokratischen Parlaments verstößt, das ein Raum der Mehrheiten und Minderheiten ist, die das notwendige soziale Gleichgewicht in jeder Demokratie wahren."
"Es ist offensichtlich, dass man mit diesen Maßnahmen den Ort der demokratischen Dynamik eines Landes in den Spiegel des bevorstehenden Totalitarismus verwandeln will, der in jeder Gesellschaft großen Schaden anrichtet", warnt der Autor.
"Dialog bedeutet, zuhören zu können. Es ist notwendig, dass man Bauern zuhört, die keine Subventionen erhalten haben. Es ist notwendig, dass man berufstätigen Müttern zuhört, die professionelle Unterstützung bei der Betreuung ihrer Kinder benötigen. Es ist notwendig, dass man Ärzten zuhört, die über den Mangel an Medikamenten klagen. Es ist notwendig, dass man Experten zuhört, die die Machbarkeit von Projekte und den Umweltschutz analysieren. Es ist notwendig, dass man der Kommission für Menschenrechte und anderen autonomen Organisationen zuhört. Es ist notwendig, dass man internationalen Ratingagenturen zuhört. Es ist notwendig, dass man auf Personen hört, die sich um die Bildung von Kindern und Jugendlichen bemühen. Es müssen Investoren angehört werden, um Vertrauen aufzubauen. Es ist notwendig, dass man den Opfern der Erpressung und der Gewalt des organisierten Verbrechens zuhört. Die Bemühungen einer einzigen Person reichen nicht aus, denn ein Land wie Mexiko erfordert mehr Verantwortung und einen echten sozialen Dialog. Zum Wohle aller müssen wir, die Regierung und die Gesellschaft, lernen einen Dialog zu führen", heißt es in dem Leitartikel.
(CE) (Fides, 19/08/2019)


Teilen: