AFRIKA/BENIN - Salesianer setzen sich ein für Kinder, Opfer von Ausbeutung: “Das Licht der Hoffnung in ihr Leben bringen“

Samstag, 27 Juli 2019 menschenrechte   menschenhandel   kinder   orden  

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Cotonou (Fides) - „In Benin zählen Straßenkinder so gut wie nichts, trotz Verabschiedung einiger wichtiger Papiere zum Schutz der Kinder. Ihr Leben ist jeden Tag in Gefahr: Wir versuchen ihnen im Rahmen unseres Systems der Präventiverziehung Schutz zu geben“, erklärt die Salesianer-Missionarin, Ana Victoria Ulate, gegenüber Fides, die seit 25 Jahren in vorderster Linie im Kampf gegen die Plage der Kinderarbeit in diesem afrikanischen Land arbeitet. Seit 1992 arbeiten die Salesianer-Schwestern vom Institut S. Maria Ausiliatrice (FMA) in Benin in einem Betreuungsnetz; Ziel dabei ist es hunderte von Kindern aus der Ausbeutung zu holen:“ Wir widmen uns -erklärt sie – kapillarer Sensibilisierungsarbeit, indem wir in Kirchen und Moscheen sprechen, und in Cotonuou haben wir auch Aufnahme- und Ausbildungszentren eröffnet“.
Einem Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zufolge arbeiten in Benin bei einer Gesamtbevölkerung von 9 Millionen, die Hälfte davon unter 18 Jahren, 68% der Minderjährign zwischen 5 und 17 Jahren, 66% zwischen 5 und 14 Jahren, also die schulpflichtige Altersgruppe . „Hunderte der Kleinen – berichtet die Missionarin – leben tagsüber in Dantokpa, dem riesigen Markt unter freiem Himmel von Cotonu“. „Diese Kinder leben auf der Straße vor allem, weil es Probleme in den Familien gibt wie Armut, Trennung der Eltern, oder Misshandlung“, fügt sie hinzu.
Zur Frage der Kinderarbeit kommt noch das Phänomen des Menschenhandels: „ Viele Kinder werden von den jeweiligen Eltern „abgegeben“ in der Illusion, dass die Kinder eine Erziehung oder eine bessere Zukunft bekommen; letztendlich müssen sie aber Schwerarbeit leisten“, erklärt die Salesianerin. Es handelt sich um einen wahrhaften Handel von Schleppern, den sog. 'Vidomegons'.
„Diese Individuen lassen sich die Kinder aushändigen und geben sie dann weiter an Familien, die sie ausbeuten und misshandeln anstatt sie in die Schule zu schicken“, betont sie.
Für Wohl und Schutz der Minderjährigen haben die Schwestern ein Haus gegründet, in dem 70-80 Mädchen zwischen 6 und 16 Jahren aufgrnommen werden. „Hier -sagt Schwester Victoria – besuchen die Kinder Alphabetisierungs-Kurse, spielen und lernen einige kleine Arbeiten auszuführen. Im allgemeinen bleiben sie 2-3 Monate; während dieser Zeit bemühen sich unsere Sozialhelfer die Eltern der Kinder zu finden und festzustellen, ob eine Wiedereingliderung in die Familie möglich wäre. Bisher haben wir uns um mehr als 3.000 Mädchen gekümmert“.

Außer diesem Zentrum und einem 'Haus der Hoffnung' haben die Schwestern auch noch andere Institutionen ins Leben gerufen: Eine große Schule mit mehr als 1000 Schülern, zu der eine „bechleunigte“ Grundschule gekommen ist für Kinder, die noch keinerlei Unterricht hatten, sowie Kindergärten für 3-5jährige. „Es ist nicht einfach“ , vermerkt Schwester Victoria abschließend, „diesen Handel aufzuhalten; um das Problem der Ausbeutung und des Menschenhandels zu bekämpfen arbeiten wir eng mit Psychologen, Sozialhelfern, Erziehern, Lehrern zusammen. Unter uns besteht eine großartige Zusammenarbeit, wir bemühen uns mit großer Hingabe im Sinne der pädagogischen Grundsätze der Salesianer mit dem Ziel für diese Kinder das Licht der Hoffnung wieder zu entzünden“. (Fides 27/7/2019


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