AMERIKA/CHILE Die Glaubensgemeinden bitten darum, dass der Religionsunterricht in der Schule für alle Pflichtfach bleibt

Dienstag, 16 Juli 2019 bildungswesen   ordensgemeinschaften  

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Santiago (Fides) Mit einer kostenpflichtigen Anzeige in der offiziellen Tageszeitung "El Mercurio" geben neue religiöse Institutionen dem "Nationalen Erziehungsrat" ihre Forderung bekannt, die jüngste Entscheidung des freiwilligen Religionsunterrichts für Schüler der 3. und 4. Mittelstufenklasse zu überdenken. In einer nie da gewesenen Sammelaktion wurde die Erklärung unterzeichnet von der Bischofskonferenz Chiles, vom Nationalkomitee für evangelische Erziehung, vom Islamzentrum Chiles, von der jüdischen Gemeinde Chiles, von der Gesellschaft für islamische Kultur und Wohlfahrt, von der Adventistenkirche des siebten Tages, von der battistischen Kirche Chiles, von der lutherischen Kirche Chiles und der Kirche von Jesus Christus der Heiligen der letzten Tage.
Die am Sonntag, 14.Juli veröffentlichte Verlautbarung bezieht sich auf das Gesetz Nr. 20.370, das als Ziele nennt: "Spirituelle, ethische, moralische affektive, intellektuelle, künstlerische und physische Entwicklung durch die Weitergabe und Kultivierung von Werten, Kenntnissen und Geschicklichkeit des Schülers".
"In diesem Kontext - heißt es in dem gemeinsamen Kommunique - trägt der Religionsunterricht zur Erziehung eines demokratischen, verantwortungsbewussten, ethischen, kritischen, freien und solidalen Bürger bei, der eine Vorstelllung hat von der Kultur und Religiosität der Gesellschaft, in der er lebt. Darüber hinaus trägt er wesentlich dazu bei, die Grundlagen für eine individuelle Entwicklung des disziplinären Wissens eines jeden Schülers zu schaffen und somit zu breiter gestreuten Kenntnissen".
Den Religionsunterrichten als Wahlfach zu betrachten, bedeutet in der Praxis ihn aus dem Lehrplan zu streichen, und das würde bedeuten, dem Schüler diese Entwicklung zu verwehren. Die Religionsgemeinden Chiles fordern daher, den Religionsunterricht nicht als Wahlfach anzubieten: "Diese Forderung erfolgt im Rahmen der Überzeugung, dass der Religionsunterricht vorrangiger Teil des Curiculums ist zur Begleitung und Formation der spirituellen, ethischen und moralischen Dimensionen der Person des Schülers", heißt es abschließend in dem Text. Länder Lateinamerikas hinsichtlich des öffentlichen Unterrichts und des Erziehungssystems.
Nach 1968 wurde Chile zum Vorbild für die Länder Lateinamerikas hinsichtlich des öffentlichen Bildungs-und Erziehungswesens. Es gibt zahlreiche Beispiele von Modellen und Methoden, für ein umfassendes Erziehungsprogramm für Kinder und Jugendliche, welche von anderen Ländern übernommen wurden. Die katholische Kirche verfolgte aufmerksam diese Dimension und intervenierte auch zur Reform des öffentlichen Schulwesens (v. Fides 26/11/2011; 29/01/2015.
(CE) (Fides 16/07/2019


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