AFRIKA/MALI - Massaker gefährden die Stabiliät in der gesamten Sahel-Zone

Dienstag, 11 Juni 2019 massaker   bewaffnete gruppen  

Bamako (Fides) – Wahrscheinlich ist der Konflikt zwischen den Stammesgruppen der Peuls und Dogons, Auslöser des Massakers in dem Dorf Sobame Da in der Region Mopti im Zentrum von Mali, wo in der Nacht vom 9. auf den 10. Juni mindestens 95 Menschen gewaltsam ums Leben kamen.
Fünfzig schwer bewaffnete Männer an Bord von Pick-up-Fahrzeugen und Motorrädern griffen das Dorf mitten in der Nacht an, legten Feuer und machten es dem Erdboden gleich. Auch Frauen, Kinder und ältere Menschen blieben nicht verschont.
Es wird vermutet, dass das Massaker von einer bewaffneten Gruppe des Nomaden-Stammes der Peuls verübt wurde, möglicherweise als Rache für das am 24. März begangene Massaker, bei dem mindestens 160 Menschen aus dem Volk der Peuls bei dem Angriff auf das Dorf Ogossagou wahrscheinlich von Angreifern aus dem Stamm der Dogons getötet wurden (vgl. Fides, 26/03/2019).
Wie Beobachter aus kirchlichen Kreisen berichten, wurde am Sonntag, den 9. Juni, in der katholischen Gemeinde von Sobame die Firmung gefeiert.
Unterdessen setzen sich die evangelische und die katholische Kirche in Mali dafür ein, dass der Konflikt zwischen den muslimischen Peuls und der anderen Bevölkerung des Landes nicht zu einem interreligiösen Konflikt wird. Zusammenstöße zwischen Nomandenvölkern und sesshafter Bauern sind in verschiedenen Teilen Afrikas häufig, aber in den letzten Jahren blutiger geworden. Das Risiko besteht darin, dass in diese Konflikte dschihadistische Gruppen verwickelt sind und dadurch eine nur schwer zu kontrollierenden religiöse Komponente, unter Einbeziehung aller Länder der Sahelzone, ins Spiel kommt.
(L.M.) (Fides 11/6/2019)


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