ASIEN/PAKISTAN - Rechte religiöser Minderheiten: Studienseminar erörtert Zukunftsperspektiven

Montag, 8 April 2019 menschenrechte   religiöse minderheiten   frieden   gerechtigkeit   politik  

Karachi (Fides) - "Religiöse Minderheiten dürfen sich nicht abschotten oder von der restliczhen Gesellschaft getrennt leben, sondern sie müssen wesentlicher Bestandteil davon sein: nur so werden sie in der Lage sein, ihre Grundrechte geschützt zu sehen", so Kashif Antzhony, von der Kommission "Gerechtigkeit und Frieden" (NCJP) der Erzdiözese Karachi, "Wir müssen ein gemeinsames Wahlsystem fordern, das nicht auf religiöser Zugehörigkeit basiert, um Bürger auf Augenhöhe zu sein: dies ist die Lösung und der Weg, um die Achtung unserer Grundrechte zu erlangen". In diesem Sinne äußerte er sich bei einem von der Kommission in den letzten Tagen abgehaltenen Seminar zum Thema "Rechte religiöser Minderheiten und Zukunftsperspektiven" in Karachi, an dem über 130 Delegierte verschiedener Religionen und Glaubensrichtungen (Christen, Muslime, Hindus und Sikhs) teilnahmen.
"Derzeit hat jede politische Partei in Pakistan eine spezielle Gruppe, die sich religiösen Minderheiten widmet“, so Kashif Anthony weiter, „Doch es ist an der Zeit, die politischen Parteien aufzufordern, diese Minderheitengruppen abzuschaffen und nicht-muslimische Bürger voll in Parteien zu integrieren",.
Zahid Farooq, ein christlicher Sozialarbeiter und Menschenrechtsaktivist in Karachi, merkt an: "Die Zahl der in Pakistan lebenden Bürger religiöser Minderheiten hat zugenommen, aber wir sehen, dass die Zahl der Sitze, die in der Nationalversammlung für sie reserviert sind, nicht zugenommen haben: Es gibt weiterhin nur 10 für religiöse Minderheiten vorbehaltene Plätze."
"Es ist immer traurig zu sehen, dass ein Nicht-Muslim auf der Grundlage der Verfassung weder Präsident noch Premierminister Pakistans oder Befehlshaber Streitkräfte sein kann", beklagt Jaipal Chhabria, ein hinduistischer Menschenrechtsaktivist.
Auf der anderen Seite betonte Naveed Bhatti, Christ und Mitglied der Pakistani People's Party (PPP), die Dringlichkeit, "unsere jungen Männer und Frauen zu ermutigen, sich für die ihnen in der Regierungsverwaltung vorgesehen Beamtenstellen, für die es eine 5%-Quote gibt ".
Rasha Tariq, ein muslimisches Mitglied der politischen Partei Pakistans, Tehreek-e-Insaaf (PTI) des Premierministers Imran Khan resümiert mit den Worten: "Wir stehen religiösen Minderheiten in Pakistan nahe und arbeiten daran, ihre Rechte zu gewährleisten und ihnen jenen Schutz zukommen zu lassen, der für ein wirklich demokratisches Pakistan notwendig ist, das die Menschenrechte und die Menschenwürde achtet".
(AG) (Fides 8/4/2019)


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