VATIKAN - Papst ehrt Missionare: “Sie sind in den Medien keine Schlagzeilen wert”

Donnerstag, 28 März 2019 missionarische Öffentlichkeitsarbeit  

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Vatikanstadt (Fides) – Am Ende der Generalaudienz am gestrigen Mittwoch, dem 27. März, wandte sich Papst Franziskus mit einem besonderen Gruß an eine 85-jährige Missionsschwester, die in Bangui arbeitet, und überreichter ihr eine Ehrenmedaille. Damit ehrte er stellvertretend alle Missionare, über deren Arbeit in den Medien im Allgemeinen zwar nicht berichtet wird, die aber ihr Leben in den Dienst des Evangeliums stellen.
„Liebe Brüder und Schwestern, heute haben wir die Freude, eine Person bei uns zu haben, die ich Ihnen vorstellen möchte“, so Papst Franziskus, „Es ist Schwester Maria Concetta Esu von der Kongregation der Töchter des heiligen Josefs von Genoni. Und warum mache ich das? Schwester Maria Concetta ist 85 Jahre alt und arbeitet seit fast 60 Jahren als Missionarin und Hebamme in Afrika. Ich bitte um einen Applaus. Ich traf sie in Bangui, als ich das Heilige Jahr der der Barmherzigkeit eröffnete. Dort erzählte sie mir, dass sie in ihrem Leben Tausenden von Kindern zur Geburt verholfen habe. Wie wunderbar! An diesem Tag war sie - mit 85 - mit einem Kanu aus dem Kongo zum Einkaufen nach Bangui gekommen. In diesen Tagen kam sie zu einem Treffen mit ihren Schwestern nach Rom, und heute kam sie zur Generalaudienz mit ihrem Vorgesetzten. Also dachte ich, ich könnte diese Gelegenheit nutzen, um ihr ein Zeichen der Wertschätzung zu geben und ihr ganz herzlich für ihr Zeugnis zu danken!“
„Liebe Schwester, ich überreiche Ihnen in meinem Namen und im Namen der Kirche diese Ehrenmedaille“, so der Papst weiter. „Es ist ein Zeichen unserer Zuneigung und unsers Dankes für all die Arbeit, die Sie unter den afrikanischen Schwestern und Brüdern im Dienste des Lebens, von Kindern, Müttern und Familien geleistet haben. Mit dieser Ihnen gewidmeten Geste möchte ich auch allen Missionaren, Priestern, Ordensleuten und Laien meinen Dank aussprechen, die den Samen des Reiches Gottes in allen Teilen der Welt verbreiten. Ihre Arbeit, liebe Missionare, ist großartig. Sie "opfern" Ihr Leben und säen das Wort Gottes mit Ihrem Zeugnis ... Und in dieser Welt machen Sie keine Schlagzeilen. Sie sind keine Nachrichten in den Zeitungen wert. Kardinal Hummes ist für die brasilianischen Bischöfe aus ganz Amazonien zuständig und besucht häufig die Städte und Dörfer der Amazonasregion. Und jedes Mal, wenn er dort ankommt – so hat er es mir selbst gesagt -, geht er auf den Friedhof und besucht die Gräber der Missionare. So viele junge Missionare, die an Krankheiten starben, gegen die sie keine Antikörper besaßen. Und er sagte mir: "Sie alle verdienen es, heiliggesprochen zu werden", weil sie das Leben im Dienst "gepopfert" haben“.
„Liebe Brüder und Schwestern, Schwester Maria Concetta wird nach den Verpflichtung in diesen Tagen nach Afrika zurückkehren. Begleiten wir sie mit dem Gebet. Ihr Beispiel hilft uns allen, das Evangelium dort zu leben, wo wir sind. Danke, Schwester! Der Herr segne dich und die Muttergottes, beschütze dich", so Papst Franziskus abschließend.
(SL) (Fides 28/3/2019)


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