AFRIKA/SÜDAFRIKA - Erzbischof von Johannesburg: Fastenzeit zum Aufbau einer Willkommenskultur nutzen

Donnerstag, 14 März 2019

Johannesburg (Fides) - Im Mittelpunkt der diesjährigen Fastenbotschaft von Erzbischof Buti Joseph Tlhagale von Johannesburg steht die Aufnahme von Migranten in der Wirtschaftsmetropole Südafrikas.
Die Integration von Migranten aus benachbarten afrikanischen Ländern (Mosambik, Simbabwe) und aus anderen Ländern Afrikas (Demokratische Republik Kongo, Nigeria) und aus Asien wird im „Regenbogenland“ kontrovers debattiert. Erzbischof Tlhagale verurteilt "die erschütternden Lebensbedingungen vieler Migranten und Flüchtlinge". Unter ähnlichen Bedingungen leben aber auch Menschen in den so genannten „Slums" der Stadt. „Ihre Lebensbedingungen sind erniedrigend und brutal. Die Menschen wurden schmerzlich der von Gott gegebenen Würde beraubt", so der Erzbischof.
Aus diesem Grund, so der Erzbischof von Johannesburg, sei die "schönste Stadt auf dem afrikanischen Kontinent", wie sie einst genannt wurde, nun ein Ort ist, "ruiniert und voller Elend“. „Die Stadt steht dem Leiden der Zuwanderer gleichgültig gegenüber. Es gibt kein Mitgefühl gegenüber dem Schmerz der eigenen Kinder, die obdachlosen, hungrig und krank sind", beklagt der Erzbischof.
Mgr. Tlhagale erinnert an die Worte der Schrift, die "die Bedingungen vieler Migranten und Flüchtlinge beschreiben", und fordert die Gläubigen auf, sich ihrer Tragödie bewusst zu werden: Sie müssen betteln, weil ihnen die Dokumente und die erforderlichen Qualifikationen fehlen, um einen Arbeitsplatz zu finden, viele schlafen unter den Brücken, ziellos durch die Stadt streifen, manchmal nerven Autofahrer.
Die Fastenzeit, so der Erzbischof in seinem Appell sei „ein günstiger Moment, um eine Willkommenskultur aufzubauen (…). Eine Zeit für eine wahre menschliche Umkehr, indem wir den Fremden in unserer Mitte umarmen“.
"Im Rahmen unserer Fastenaktion appellieren wir an die Stadt Johannesburg mit der Bitte um die Bereitstellung von Unterkünften für Migranten und mittellose Flüchtlinge zu bauen, damit sie ein Dach über dem Kopf haben. Wir wollen Johannesburg in eine einladende Stadt verwandeln“, so Bischof Tlhagale abschließend.
(L.M.) (Fides 13/3/2019)


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