ASIEN/SYRIEN - Libanesische Medien zitieren kurdische Quellen: Pater Dall’Oglio möglicherweise bald frei

Montag, 4 März 2019 mittlerer osten   ostkirchen   krisengebiete   entführungen   dschihadisten  

remocontro.it

Baghuz (Fides) – Es gibt immer noch Zivilisten, die von den Milizionären des Islamischen Staates (IS) im Südosten Syriens in Geiselhaft gehalten werden. Wie von libanesischen Medien zitierte kurdische Quellen mitteilen befindet sich darunter auch der italienische Jesuitenpater Paolo Dall'Oglio, der im Juli 2013 in Raqqa, der damaligen syrischen IS-Hochburg entführt wurde. Die libanesische Zeitung „Al-Akhbar“, die der schiitischen Hisbollah-Partei nahe steht, schreibt, dass die Freilassung von Pater Paolo und anderer kurdischer Geiseln unmittelbar bevorstehen könnte.
Laut der libanesischen Zeitung fanden in den vergangenen Tagen Verhandlungen über die Freilassung von Pater Paolo und anderer Geiseln statt, wobei Vereinbarungen zwischen den IS-Kämpfern und den von den USA unterstützten kurdisch-syrischen Streitkräften erzielt wurden. Eine der von „Al-Akhbar“ zitierten Quellen berichtet, dass im Tausch gegen die Freilassung von Pater Dall'Oglio die „freie Ausreise“ einiger Anführer des IS garantiert werden soll.
Lokale kirchliche Quellen bestätigen dass die jüngsten Gerüchte über das mögliche Schicksal des Jesuiten diesmal nicht von der Hand gewiesen werden können, da sie auf den Berichten beruhen, die bereits von kurdischen Geiseln bestätigt wurden, die bereits aus den noch vom IS kontrollierten Gebieten freigelassen wurden. Diese Geiseln sollen bestätigt haben, dass sie Pater Paolo zusammen mit anderen Geiseln, daruntger auch der britische Journalisten John Catlie und einer Krankenschwester des neuseeländischen Roten Kreuzes lebend gesehen haben.
Die Überprüfung der Nachrichten und mögliche weitere Verhandlungen werden jedoch durch die Ankündigung einer "endgültige Offensive" gegen die letzten Stellungen des IS gefährdet. Diese Situation vor Ort, so die einheimischen kirchliche Beobachter, habe den Nebeneffekt, dass das Schicksal der Gefangenen und der zahlreichen Zivilisten, die sich noch in der Region befinden, beeinträchtig werde. Jede Intensivierung militärischer Operationen und Luftangriffe scheint deshalb mögliche humanitäre Lösungen zu gefährdeten, die das Überleben möglichst vieler Menschen gewährleisten sollen. Lösungen, die aber andererseits erst aufgrund der massiven und unumkehrbaren militärischen Niederlage des IS auf den Weg gebracht werden konnten.
(GV) (Fides 4/3/2019).


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