AFRIKA/UGANDA - Comboni Missionare sehen sich mit Flüchtlingskrise konfrontiert

Samstag, 2 März 2019 flüchtlinge   armut   entwicklung   menschenrechte  

Fides

Kampala (Fides) - Die Comboni-Missionare sehen sich bei ihrer Tätigkeit in Uganda mit einer der schwersten Krisen, die mit der Präsenz von Flüchtlingen auf dem gesamten Kontinent zusammenhängt, während in dem afrikanischen Land Armut und soziale Ungleichheit zunehmen. Obwohl sich die Wirtschaftsindikatoren in Uganda in den letzten Jahren leicht verbessert haben, ist das Problem der Armut weiterhin ungelöst: "Die Regierung denkt nicht an das Wohl derer, die uns besonders wichtig sind", so Pater Sebhatleab Ayele Tesemma, der als Comboni-Missionar in der Erzdiözese Gulu lebt und arbeitet. "Arme, Frauen und Jugendliche sind völlig vergessen", beklagt er.
Etwa 65% der Ugander leben von weniger als zwei Dollar pro Tag. Nur 14% haben Zugang zu Elektrizität. Die Dürre, die Krise im Südsudan (einer wichtigsten Importeure ugandischer Produkte) und die hohen Rohstoffpreise wirkten sich negativ auf die Wirtschaft aus. Der größte Teil der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft, aber nur 8% haben eine reguläre Beschäftigung. "Die wenigen Reichen werden reicher und die arme Mehrheit bleibt ärmer. Dies ist die größte Herausforderung, mit der wir uns konfrontiert sehen ", betont der Comboni-Missionar.
Laut den jüngsten Daten des Hohen Flüchtlingskommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) suchten in Uganda etwa 1,6 Millionen Menschen aus dem Südsudan, dem Kongo, Burundi, Somalia und Eritrea Zuflucht. Trotz lobenswertet anfänglicher Anstrengungen des Landes wurden die Nahrungsmittelrationen inzwischen drastisch reduziert und die Gesundheitseinrichtungen sind völlig überlastet. "Die Menschen sind da und es fehlt ihnen an allem“, so Pater Tesemma, „viele sind obdachlos und haben nichts zu essen". Der Mangel an finanziellen Mitteln in den letzten Monaten gefährdet die Bereitstellung grundlegender Dienstleistungen: "Nur 15% der ihnen zugewiesenen Ressourcen“, so der Missionar, kommt tatsächlich bei den Flüchtlingen an", vor allem wegen des Phänomens der Korruption.
(ES) (Fides 2/3/2019)


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