AFRIKA/SENEGAL - Macky Sall im Amt als Staatsoberhaupt bestätigt: Opposition zweifelt Ergebnis an

Freitag, 1 März 2019

Dakar (Fides) – Der scheidende Präsident Macky Sall wurde mit großem Vorsprung vor den vier Oppositionskandidaten im Amt des Staatsoberhaupts von Senegal bestätigt. Wie aus den von der für die Auszählung der Stimmen zuständigen Kommission (CNRV) veröffentlichten Daten hervorgeht hat Sall mehr als zweieinhalb Millionen und damit 58,27% der abgegebenen Stimmen erhalten und wurde damit in der ersten Wahlrunde zum Präsidenten gewählt. Der ehemalige Premierminister Idrissa Seck erhielt 20,50% der Stimmen, der Abgeordnete Ousmane Sonko 15,67%, der Dekan der Sahel-Universität, El Hadj Issa Sall 4,07% und der ehemalige Minister Madické Niang 1,48%. Die Wahlbeteiligung lag bei 66,24%.
Unterdessen zweifeln die Oppositionskandidaten die Wahlergebnisse an: "Wir lehnen dieses Ergebnis entschieden und uneingeschränkt ab", heißt es in einem gemeinsamen Text, der Unterlegenen Ousmane Sonko, Madické Niang, Issa Sall und Idrissa Seck . "Wir müssen feststellen, dass der scheidende Kandidat den Willen des souveränen Volkes konfisziert hat“. Man werde Beschwerde beim Verfassungsgericht einlegen.
2012 hatte Macky Sall den damaligen ehemaligen Präsidenten Abdoulaye Wade bei eine Stichwahl geschlagen und wollte bei dieser Wahl nicht das Risiko eingehen, in einer zweiten Wahlrunde gegen eine vereinte Opposition antreten zu müssen.
Der Wahlkampf war durch Spannungen und Kontroversen gekennzeichnet, nachdem im April 2018 ein Gesetz verabschiedet wurde, wonach jeder Kandidat seine Kandidatur nur zusammen mit der Unterschrift von mindestens 65.000 in den Wählerverzeichnissen eingetragenen Personen vorlegen muss. Das Gesetz wurde vom Parlament gegen die Kritik der Opposition gebilligt, die der Überzeugung ist, dass die Bestimmung eingeführt wurde, um die Wiederwahl von Macky Sall bereits in der ersten Runde zu sichern, wie es nun geschehen ist. Die Spannungen hatten zugenommen, nachdem die Kandidatur von Karim Wade, Sohn des ehemaligen Präsidenten Abdoulaye Wade, und von Khalifa Sall, dem ehemaligen Bürgermeister von Dakar, abgelehnt worden war, obwohl sie eine starke Anhängerschaft in der Bevölkerung hatten.
Die Bischöfe hatten die Bevölkerung aufgefordert, Ruhe zu bewahren, während kirchliche Beobachter in ganz Senegal eingesetzt wurden. Nach einer vorläufigen Analyse der kirchlichen Wahlbeobachtungsmission gab es zwar einige Unregelmäßigkeiten, die jedoch "die Glaubwürdigkeit der Wahl nicht beeinträchtigen“.
(L.M.) (Fides 1/3/2019)


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