ASIEN/LIBANON - President Aoun sieht Vielfalt im Nahen gefährdet

Donnerstag, 28 Februar 2019 flüchtlinge   caritas   rassismus  

Beirut (Fides) - Die jüngsten Entwicklungen in den Ländern des Nahen Ostens zielten darauf ab, die komplexen Gesellschaften des Nahen Ostens in "rassistische Gesellschaften" zu verwandeln, was dazu führe das der Nahen Osten seine auf Einheit und multiethnischer und multireligiöser Vielfalt beruhende Identität verliert. Dies betont der libanesische Präsidenten Michel Aoun am gestrigen 27. Februar bei der Regionalkonferenz der Caritas im Nahen Osten und in Nordafrika, die derzeit im Kongresszentrum Saydet el-Jabal in Beirut tagt.
In seiner Rede bezeichnete der libanesische Präsident, ein maronitische Christ, den Mittleren Osten als Kreuzungspunkt der Zivilisation und Wiege der monotheistischen Religionen mit einem Reichtum an geistiger und kultureller Vielfalt, die gefährdet sei, wenn auch nur eine der vielen Komponenten angetastet werde. Die Region, so Aoun, „darf nicht ihrer Bewohner beraubt werden; man kann sich das Land Christi, des Golgatha und des Heiligen Grabes nicht ohne Christen vorstellen, genauso wie man sich Jerusalem und die Al-Aqsa-Moschee nicht ohne Muslime vorstellen kann“. Das Staatsoberhaupt würdigte die Rolle der Caritas beim Erhalt der Pluralität im Nahen Osten: Die Bedeutung dieses "Instruments der Sozialarbeit der der Kirche", so Aoun, ergebe sich aus dem „interkonfessionellen, interethnischen und zwischenstaatlichen Handeln und dem Prinzip, in Notfällen unabhängig von der ethnischen und religiösen Herkunft Hilfe zu leisten“.
An der Tagung in Beirut nehmen auch Kardinal Luis Antonio Tagle, Präsident von Caritas Internationalis, und Kardinal Peter Kodwo Appiah Turkson, Präfekt des Dikasteriums für ganzeitliche menschliche Entwicklung im Vatikan, teil.
(GV) (Fides 28/2/2019).


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