AMERIKA/BRASILIEN - Außerordentlicher Monat der Weltmission: Die “missio ad gentes” in einer globalisierten Welt

Mittwoch, 27 Februar 2019 päpstliche missionswerke   missionarische Öffentlichkeitsarbeit   außerordentlicher monat der weltmission   ortskirchen  

Brasilia (Fides) –Die von Papst Franziskus gewünschte "missionarische Umkehr" der gesamten Kirche stand im Mittelpunkt der jüngsten Versammlung der Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke des amerikanischen Kontinents (18. bis 23. Februar, Brasilia). Die Nationaldirektoren aus 23 Ländern, 15 Bischöfe und 2 Delegierte des Rates der Lateinamerikanischen Bischofskonferenzen (CELAM) sowie der Generalsekretär der Päpstlichen Missionsvereinigung der Kleriker, Pater Fabrizio Meroni, PIME, erörterten gemeinsam die Aufgaben der Päpstlichen Missionswerke der heutigen Kirche und die Vorbereitung des Außerordentlichen Monats der Weltmission im kommenden Oktober. Die Veranstaltung wurde in Kontinuität mit dem 5. Amerikanischen Missionskongress (CAM 5) von Santa Cruz de la Sierra (vgl. Fides, 11. bis 17. Juli 2018) organisiert, dessen Schlussbotschaft vor kurzem veröffentlicht wurde.
Wie Pfarrer Maurício Da Silva Jardim, Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Brasilien betonte, sollen Elemente, die bei dem Treffen herausgearbeitet wurden, weiter untersucht werden, da "die Mission ad gentes heute in ihrer Entwicklung vertieft werden muss, denn sie ist heute nicht mehr nur territorial zu verstehen, sondern sie öffnet sich auch für die Kultur und die neuen Areopaghe". Insbesondere im Hinblick auf die Mission der Kirche auf dem Kontinent sei Interkulturalität ein äußerst aktueller Bereich der Mission.
Die Vertiefung des des Apostolischen Schreibens „Maximum illud“ mit dem Papst Benedikt XV. vor genau einem Jahrhundert der missionarischen Verantwortung zur Verkündigung des Evangeliums neuen Auftrieb geben wollte, „hat uns sehr geholfen, wenn es darum geht zu verstehen, dass die Mission ad gentes in dieser globalisierten Welt konkretisiert werden muss und zwar auf der Grundlage einer missionarischen Umkehr angefangen bei der gewöhnlichen Seelsorge vor Ort".
Bei der erneuten Lektüre des Schlussdokuments des CAM 5, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke sei er von den Vorschlägen für die missionarische Umkehr der Kirche in Amerika "beeindruckt". Insbesondere erwähnt er das „Hinausgehen“ an die Peripherien der Welt gehen, zur Begegnung mit Anderen, damit "Räume für Dialog und Freude in unseren Gemeinschaften" entstehen , wenn wir an die "Vororte des Schmerzes, der Marginalisierung und der Armut" gehen, und uns um "Mittel und Werkzeuge bemühen um diejenigen zu erreichen, die vom Glauben abgewichen sind" und "den Kulturen und der kulturelle Vielfalt unserer Völker" entgegenzugehen. Außerdem soll "die Missionskirche auf Amtsebene und bei den Laien gestärkt werden", indem man den Blick auf Christus und die bedürftigen, desorientierten und ungläubigen Brüder und Schwestern richtet und dabei das Zeugnis und die Mission der Laien stärkt, die sich an der Freude des Evangeliums im Dienst an den Mitmenschen zeigen. Es müssten „Formen der säkularen Führung in der kirchlichen Gemeinschaft mit den entsprechenden Verantwortlichkeiten, Funktionen und Befugnissen, Anerkennung des Dienstes für die Evangelisierung" entwickelt werden.
In allen Ländern, so Pfarrer Jardim weiter, werden die Bischofskonferenzen und die Päpstlichen Missionswerke die Schlussfolgerungen des CAM 5 mit missionswissenschaftlichen Symposien vertiefen, „und sie mit Kreativität umsetzen". Außerdem rege der CAM 5 nationale Missionsprogramme in den einzelnen Ländern an. In Bezug auf den Außerordentlichen Monat der Weltmission betont Pfarrer Jardim, dass der Impuls, den Papst Franziskus durch das Motto "Getauft und gesandt" gegeben hat, "im Plural" verstanden werden müsse und sich daraus eine kirchliche Erfahrung für alle ergebe. Deshalb hoffe er, dass "es nicht auf die Reflexionen bei den Mitarbeitern der Päpstlichen Missionswerke oder die Missionsgruppen reduziert wird, sondern das gesamte Volk Gottes mit missionarischen Initiativen mit einbezogen wird
(SM) (Fides 27/2/2019)


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