ASIEN/INDIEN - Antichristliche Gewalt in Orissa: Opfer warten immer noch auf Wiedergutmachung

Montag, 14 Januar 2019 menschenrechte   religiöse minderheiten   verfolgung  

Kandhamal (Fides) – Rund 3.000 Überlebende der antichristlichen Massaker in Orissa im Jahr 2008 fordern immer noch Wiedergutmachungen im Rahmen von gerichtlichen Verfahren vor dem Obersten Gerichtshof. Dies berichtet die Kommission für Gerechtigkeit, Frieden und Entwicklung der Erzdiözese Cuttack der Erzdiözese Bhubaneswar in Orissa. Bei einem Treffen am vergangenen 2. Januar waren unter anderem Bischof John Barwa, Erzbischof von Cuttack-Bhubaneswar, und der Rechtsanwalt Colin Gonsalves, Thomas Minze, Präsident der Vereinigung "All India Catholic Odisha" und viele Anwälte, Priester, Aktivisten und Laien anwesend. Alle bekräftigten ihren Engagement für Frieden, Gerechtigkeit und Menschenwürde und wiesen auf die Dringlichkeit einer Entschädigung für diejenigen hin, deren Häuser durch diese Gewalt beschädigt worden waren.
"Wir sind versammelt, um unsere Nähe zu den Opfern von Gewalt im Distrikt Khandhmal auszudrücken, wir wollen für Frieden und Gerechtigkeit zusammenarbeiten“, betonte der Erzbischof in diesem Zusammenhang.
Die anwesenden Aktivisten stellten fest, dass "viele Täter von anti-christlicher Gewalt sich auf freiem Fuß befinden, während unschuldige Menschen im Gefängnis sitzen" und beziehen sich damit auf die sieben Christen, die wegen des angeblichen Mordes an dem hinduistischen Führer Swami Lakshmanananda, verurteilt sind, der die Gewalt ausgelöst hat und die sich immer noch im Gefängnis sind. Der Priester und Menschenrechtsaktivist P. Ajay Singh erinnerte an Papst Paul VI., der betont dass s "Frieden und Gerechtigkeit Hand in Hand gehen " und lädt alle zur Einheit ein.
Rechtsanwalt Colin Gonsalves bemerkte, dass "die Gewalt von 2007-2008 beendet ist, aber solch unmenschliche Verfolgung in Zukunft nie wieder vorkommen sollte“. Dabei gab er bekannt, dass in zwei Wochen die beim Obersten Gerichtshof eingereichten Revisionsanträge der Opfer für Wiedergutmachung verhandelt werden".
Gleichsam erinnerten die Teilnehmer des Treffens daran, dass "die Gläubigen, die Gewalt erlitten haben, im Glauben an Christus standhaft sind".
Bei der Welle antichristlicher Gewalt wurden 5000 Häuser und 232 Kirchen zerstört oder beschädigt. Insgesamt 414 Dörfer waren von Gewalt betroffen. Bei den anti-christlichen Massakern von Kandhamal im Jahr 2008 wurden etwa 100 Menschen brutal getötet und 56.000 vertrieben. Es gibt 827 offiziell registrierte Gerichtsverfahren, aber nur 362 Gerichtsverfahren sind bisher abgeschlossen. In nur 78 Fällen wurden Angeklagte verurteilt wurden, während 160 Gerichtsverfahren noch anhängig sind.
(PN) (Fides 14/01/2019)



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