AFRIKA/D.R. KONGO - Präsidentschaftswahl: Proteste nach der Bekanntgabe des Wahlsiegs von Félix Tshisekedi

Donnerstag, 10 Januar 2019 wahlen   bischöfe  

Kinshasa (Fides) - In der Nacht vom 9. auf den 10. Januar erklärte die Unabhängige Nationale Wahlkommission (CENI) Félix Tshisekedi zum Gewinner der Präsidentschaftswahlen am vergangenen 30. Dezember. Er gewann mit knapp über 7 Millionen Stimmen (38,57%) vor Martin Fayulu Madidi (34,83%) und dem Kandidaten des scheidenden Präsidenten Joseph Kabila, Emmanuel Ramazani Shadary (23,84%).
Félix Tshisekedi Sohn des historischen Oppositionsvertreters Étienne Tshisekedi, der am 1. Februar 2017 in Brüssel starb (vgl. Fides 2/2/2017). Sein Sieg wurde jedoch sofort vom anderen Kandidaten der Opposition, Martin Fayulu Madidi, angefochten, der behauptet, dass die Ergebnisse manipuliert worden seien. "Dieses Ergebnis hat nichts mit der Wahrheit zu tun", sagte Fayulu, der den Betrug seitens der Wahlkommission CENI anprangerte. "Die Menschen im Kongo wurden um ihre Wahlen betrogen und werden diesen Betrug niemals akzeptieren", fügte er hinzu. .
Während Anhänger Tshisekedis den Sieg ihres Kandidaten auf den Straße in der Hauptstadt Kinshasa, in Lubumbashi, Mbuji-Mayi und Kananga feierten, gingen in Kisangani im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo Anhänger von Fayulu zu Protestkundgebungen auf die Straße, wo es zu Zusammenstößen mit der Polizei kam, die eine nicht autorisierte Demonstration mit Tränengas auflöste.
Auch Belgien und Frankreich äußerten Zweifel an der Ordnungsmäßigkeit der Bekanntgabe des Sieges von Tshisekedi. Nun wird eine offizielle Stellungnahme der Kongolesischen Bischofskonferenz (CENCO) erwartet, die etwa 40.000 Wahlbeobachter eingesetzt hatte. Am 3. Januar erklärte CENCO (vgl. Fides 8/1/2019), dass "die Daten, die aus den Protokollen der Wahllokale hervorgehen, unmissverständlich die Wahl eines Kandidaten als Präsident der Republik deutlich machen".
(L.M.) (Fides 10/1/2019)


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