ASIEN/IRAK - Chaldäisches Patriarchat antwortet auf polemische Debatte über den geplanten Verkauf von Kirchen

Dienstag, 8 Januar 2019 ortskirchen  

Bagdad (Fides) - Die Nachricht vom Verkauf zweier Kirchen in Bagdad führt zu einer polemischen Debatte in den lokalen christlichen Gemeinden und bringt dabei auch Kontraste zwischen den kirchlichen Hierarchien und christlichen Politkern ans Tageslicht. Nachdem es zu Protestkundgebungen gegen ein Stadterneuerungsprojekt, das auch den Abriss einer chaldäischen Kirche im Bezirk Adhamiya vorsieht (vgl. Fides 2/1/2019), gekommen war, wurde nun ein weiterer möglicher Verkauf und anschließender Abriss einer syro-katholische Kirche im Zentrum von Bagdad in der Nähe des Al Shorjh-Marktes bekannt.
Wie die Website ankawa.com berichtet, soll diese Kirche verkauft und abgerissen werden, um Platz für ein Gewerbegebiet zu schaffen. Ausgehend von diesen Gerüchten kündigte der christliche Abgeordnete Immanuel Khoshaba an, dass er und seine Kollegen, die Inhaber der fünf für Christen vorgesehenen Parlamentssitze, entschlossen sind, eine parlamentarische Untersuchung über den Verkauf von Kirchen und christlichen Grundstücken in Bagdad und in anderen Gebieten des Landes auf den Weg zu bringen. Der christliche Politiker will die Abteilung für religiöse Stiftungen (Waqf) zur Rechenschaft ziehen, die sich mit den Immobilien der religiösen Minderheiten befasst, da der Verkauf und Kauf solcher Immobilien nur mit Genehmigung dieser Regierungseinrichtung erfolgen kann.
Der frühere christliche Parlamentsabgeordnete Joseph Saliwa beschuldigte unterdessen den Waqf und Kirchenvertreter, gemeinsam am Verkauf von Immobilien beteiligt zu sein, die Gewinne generieren, wobei die endgültige Bestimmung unbekannt blieb. Diesen Vorwurd bezeichnete das chaldäischen Patriarchats als "beschämend" und kündigte rechtliche Schritte gegen den ehemaligen irakischen Parlamentarier an.
(GV) (Fides 8/1/2018).


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