AFRIKA/ZENTRALFRIKANISCHE REPUBLIK - “Unsere Kirche flieht nicht vor dem Feind”

Dienstag, 18 Dezember 2018 missionare   gewalt  

Bangui (Fides)- "Zentralafrika scheint sich in ein unlösbares Gewirr ausländischer Einflüsse, Unzulänglichkeiten der internationale Gemeinschaft und die Unfähigkeiten der lokalen Regierung verstrickt zu haben", so Pater Federico Trinchero aus Bangui. „Konfessionelle Elemente macht den Cocktail umso tödlicher", so der Missionar mit Bezug auf das Massaker in einem kirchlichen Flüchtlingslager in Alsindao am vergangenen 15. November (vgl. Fides 17/11/2018).
"Zu dem Massaker konnte es kommen, weil das UN-Kontingent, das an sich das Mandat zum Schutz der Zivilbevölkerung hätte, untätig blieb", so Pater Federico. „Unter den Opfern waren neben Frauen, Kindern und älteren Menschen, auch zwei Priester: Pfarrer Célestin und Pfarrer Blaise. Bischof Cyr-Nestor Yapaupa von Alindao konnte durch sein mutiges Einschreiten verhindern, dass noch mehr Menschen starben. Er befahl allen, die in der Kathedrale Zuflucht suchen wollten, in die Savanne zu fliehen... Der Bischof und einige Priester beschlosseen jedoch zu bleiben", so Pater Federico.
"Die Priesteramtskandidaten, die ich unterrichte sind keine normalen Studenten. Sie sind die zukünftigen Priester Zentralafrikas“, so Pater Federico zur Vorbildfunktion der ermordeten Priester. "Sie haben den Krieg gesehen und besuchen nun das Priesterseminar in Bangui, weil sie die gleiche Arbeit machen wollen wie Célestin und Blaise. Als Priester werden sie in ihre Heimatdiözesen zurückkehren. Ich frage sie dann, ob sie den eingeschlagenen Weg noch fortsetzen möchten, wenn sie wissen, welche hochriskante Mission sie erwartet“, so der Missionar weiter, „Und höre dann: „Ich habe solche Angst. Aber ich ändere meine Meinung nicht. Ich möchte immer noch Priester werden.“
„Das Jahr 2018 neigt sich dem Ende zu und es wurden fünf Priester und Dutzende von Christen während der Gottesdienste oder in der Nähe ihrer Kirchen getötet und unsere junge Kirche ist zerbrechlich ist, aber sie flieht vor dem Feind", so Pater Federico abschließend.
(L.M.) (Fides 18/12/2018)


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