AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK - Übergriffe auf katholische Flüchtlingscamps: “Man will das friedliche Zusammenleben zerstören”

Mittwoch, 12 Dezember 2018 bewaffnete gruppen   gewalt   vertriebene  

Bangui (Fides) - "Bewaffnete Männer drangen in das Lager ein und fingen an, aus nächster Nähe zu schießen. Wie können wir mit diesem Verhalten noch an den sozialen Zusammenhalt glauben? Die Bevölkerung ist der wiederholten Angriffe überdrüssig", sagte einer der aus der Stadt Ippy Vertrieben, nach dem Angriff von Kämpfern der UPC auf eine Flüchtlingsunterkunft der örtlichen katholischen Gemeinde am vergangenen 4. Dezember. Die UPC wird auch für den Übergriff auf ein Flüchtlingscamp der katholischen Kirche in Alindao vom vergangenen 15. November verantwortlich gemacht, bei dem 60 Menschen ermordet wurden (vgl. Fides 17/11/2018 und 7/12/2018).
Wladimir Monteiro, Sprecher der UN-Mission in Zentralafrika (MINUSCA), bekräftigte unterdessen dass, der Angriff von Ippy durch Ausschreitungen zwischen den Anti-Balakas und den UPC-Kämpfern verursacht wurde: "Die Ausschreitungen zwischen den Kämpfern der UPC und der Anti-Balaka verursachten Panik auf dem Gelände des Flüchtlingscamps“, betonte er in diesem Zusammenhang.
Die Friedensplattform der Konfessionen in Zentralafrika hält die Version des UN-Sprechers jedoch für nicht überzeugend und vermutet, dass damit die Schwere der Episode minimiert werden soll.
"Eine solche Argumentation ohne jegliche Grundlage ist nichts anderes als ein Alibi, das bewaffneten Gruppen dazu dient, das friedliche Zusammenleben zu zerstören, um das Eigentum unschuldiger Menschen zu plündern, auszurauben und zu zerstören", heißt es in einer Mitteilung der Plattform, „Der Angriff auf das Flüchtlingscamp in Ippy hat nicht nur die dort lebenden Familien traumatisiert, sondern auch die gesamte Friedensarbeit zunichte gemacht, die viele Organisationen, einschließlich der Plattform der religiösen Konfessionen, in diesem Teil des Landes geleistet haben"
(L.M.) (Fides 12/12/2018)


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