ASIEN/ISRAEL - US-amerikanische Kirchenvertreter schreiben an Pompeo: Mögliche Beschlagnahme von Kirchengütern in Israel muss gestoppt werden

Freitag, 9 November 2018 mittlerer osten   ostkirchen   heilige stätten  

LPJ

Washington (Fides) - Dutzende Vertreter von Kirchen und christlichen Gemeinschaften in den Vereinigten Staaten äußern in einem gemeinsamen Brief an den US-Außenminister Mike Pompeo ihre Besorgnis über den Gesetzentwurf der zur Zeit vom israelischen Parlament debattiert wird, über die mögliche Beschlagnahme von Land, das sich bisher im Besitz der Kirche befindet. "Patriarchen und Vertreter der Kirchen von Jerusalem" heißt es in dem Brief "betrachten dieses Gesetz als Bedrohung ihrer Existenz", und diese Sorge "darf nicht unterschätzt werden".
In ihrem Schreiben erinnern die Vertreter der der US-amerikanischen Kirchen Pompeo auch daran, dass im letzten Februar, als die Gesetzesvorlage der Knesset zum ersten Mal vorgelegt wurde, die Vertreter der Kirchen in Jerusalem im Zeichen des Protests für drei Tage die Jerusalemer Grabesbasilika schließen ließen (vgl. Fides 28/2/2018) und dabei eine systematische Kampagne gegen die Kirchen und die christliche Gemeinschaft im Heiligen Land anprangerten.
Im Mittelpunkt der Kontroverse stand auch das dem strittigen Thema der kirchlichen Immobilien, die für lange Zeit - bis zu 99 Jahre – vermietet und der Nationalen Jüdischen Stiftung zur Verfügung gestellt worden waren und die jüngster Zeit von den Kirchen zur Bewältigung der eigenen Schulden, an große private Eigentumsgruppen verkauft wurden. Das israelische Parlament hatte sich seit einiger Zeit mit der Möglichkeit befasst diese Immobilien zu beschlagnahmen, um mögliche Eigentumskonflikte zu vermeiden, vor allem um die Interessen der bestehenden Mieter zu schützen.
Im Februar hatte die israelische Regierung angekündigt, man werde versuchen, zusammen mit den christlichen Kirchen im Heiligen Land gemeinsame Lösungen zu finden und strittigen Punkte zu überwinden . Mit den Verhandlungen sollte eine Kommission unter Leitung des Ministers für regionale Zusammenarbeit, Tzachi Hanegbi, beauftragtwerden.
Nach fast neun Monaten fordern die christlichen Kirchenertreter, die den Brief an Pompey unterzeichnet haben, die US-Regierung auf, mit der israelischen Regierung zusammenzuarbeiten, um "sicherzustellen, dass diese Gesetzesvorlage dauerhaft gestoppt wird".
Der Brief wurde unter anderem von der antiochisch-orthodoxen christlichen Erzdiözese Nordamerikas sowie von Vertretern der armenisch-orthodoxen Kirche, der Episcopal Church, der Lutherischen Evangelischen Kirche in Amerika und der Presbyterianischen Kirche unterzeichnet. (GV) (9/11/2018)



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