AFRIKA/ÄGYPTEN - Kloster Deir Sultan in Jerusalem: Al-Azhar-Azhar-Universität erklärt sich solidarisch mit koptischen Mönchen

Freitag, 26 Oktober 2018 ostkirchen   mittlerer osten   sektierertum  

CoptsToday

Kairo (Fides) - Die Al-Azhar-Universität erklärte sich am heutigen Freitag, dem 26. Oktober, solidarisch mit der koptisch-orthodoxen Kirche, im Hinblick auf die Behandlung die die israelische Polizei vor zwei Tagen koptischen Mönchen in Jerusalem zukommen ließ, nachdem es vor dem Kloster von Deir Sultan auf der Terrasse der Grabeskirche zu einer Protestaktion gekommen war. Koptische Mönche wurden von israelischen Polizisten nach einem Sitzstreik gewaltsam weggeführt, nachdem sie mit ihrem Sit-in Mitarbeitern des israelischen Denkmalsschutzes, die mit der Durchführung von Restaurierungsarbeiten beauftragt waren, am Zugang zum Kloster hindern wollten. Das Foto eines koptischen Mönchs, der von Polizeibeamten direkt vor der Grabeskirche festgenommen wurde, ging um die ganze Welt.
Hinter dem erneuten Vorfall, verbergen sich Streitigkeiten zwischen den verschiedenen christlichen Gemeinschaften, die die Grabeskirche gemeinsam verwalten. Die ägyptischen koptischen Mönche beanspruchen Kontrolle über das Klosters Deir Sultan, das seit 1970 jedoch von Mönchen der äthiopisch-orthodoxen Tewahedo-Kirche vereinnahmt wurde. Zur Wiedererlangung des Klosters hatten die ägyptischen Kopten auch beim Obersten Gerichtshof Israels geklagt, der sich bereit 1971 zu ihren Gunsten geäußert hatte, auch wenn das Urteil in der Praxis keine Konsequenzen zeigte. Der Streit brach nun am Rande der von den äthiopischen Mönche geplanten Restaurierungsarbeiten wieder auf: die koptischen Mönche wollen verhindern, dass die Arbeiten zu einer Art impliziter rechtlicher Bestätigung der gegenwärtigen Verwaltung des Klosters werden, die von der koptischen Kirche als nicht rechtmäßig angesehen wird.
Das Vorgehen der Polizeibeamten war zuvor auch vom koptischen Patriarchen Tawadros II. und den israelischen Behörden verurteilt worden.
(GV) (Fides 26/10/2018).


Teilen: