AFRIKA/ D.R. KONGO - Bischöfe: “Es bleibt noch viel zu tun bis zur Wahl am 23. Dezember”

Montag, 1 Oktober 2018 wahlen   bischöfe  

Kinshasa (Agenzia Fides) - „Es wurden Fortschritte erzielt, aber es bestehen weiterhin starke Befürchtungen, dass die Wahlen vom 23. Dezember manipuliert werden könnten", so der Generalsekretär der Kongolesischen Bischofskonferenz (CENCO), Pfarrer Donatien Nshole, in seinem Grußwort an die Teilnehmer einer Konferenz, die im Rahmen 39. Tagung des Menschenrechtsrats der Vereinten Nationen stattfand.
Pfarrer Nshole würdigte die Tatsache, dass einige Schlüsselpunkte der Silvester-Vereinbarungen von 2016 umgesetzt wurden: Einhaltung des Wahlkalenders, Registrierung der Kandidaten, Veröffentlichung von Wahllisten und der Verzicht von Präsident Joseph Kabila auf die Kandidatur für eine dritte Amtszeit.
Es bleibe jedoch noch viel zu tun, damit die Wahl am kommenden 23. Dezember wirklich glaubwürdig sein könne.
Zu den noch zu lösenden Fragen gehört der Einsat elektronischer Wahlsysteme, die der Opposition den Verdacht einer möglichen Manipulation wecken. Der Generalsekretär hofft, dass man, sollte die Mehrheit und die Opposition nicht über ihre Verwendung dieser Systeme einig sei, zur traditionellen Wahlmethode zurückgekehrt wird.
Starke Zweifel weckt auch der Beschluss der Regierung, nicht auf internationale Hilfe zurückzugreifen, um die komplexe Logistik zu organisieren, die notwendig ist, um die Wahllokale in dem riesigen Land (das sich auf 2.345.000 km² erstreckt) zu organisieren. Zumal der Süden und Norden Kivu im Osten des Landes durch die Gewalt bewaffneter Gruppen und die Verbreitung von Ebola erschüttert sind.
"Die Regierung hat Finanzierungsprobleme vorgegeben, um die Ende 2016 geplanten Wahlen zu verschieben. Aber jetzt haben wir genug Geld, um nicht an externer Finanzhilfe interessiert zu sein? War es eine Frage der Finanzierung oder des politischen Willens? Es ist lächerlich, dass ein reiches Land wie der Kongo nicht das Geld haben soll, um die Wahlen im Rahmen der Verfassung zu organisieren. Man kann so etwas nicht improvisieren, es muss im Voraus budgetiert werden", betont Pfarrer Nshole.
Die Kirche hat 40.000 Wahlbeobachter ausgebildet, die umso wichtiger sind, als ausländische Experten nicht eingeladen wurden.
Pfarrer Nhsole erinnert an die grundlegende Rolle, die die Kirche in den 1990er Jahren beim Widerstand gegen Mobutu spielte, und betont: "Einige glauben immer noch, dass die Kirche gegen Präsident Kabila als Person eingestellt ist. Wir müssen die Geschichte neu lesen, um zu verstehen, dass die Kirche ihrer Rolle treu geblieben ist“ und betont in diesem Zusammenhang dass die Rolle der Kirche darin besteht, zu beobachten. Hals Hirten müssen wir auch Wächter sein".
(L.M.) (Fides 1/10/2018)


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