AFRIKA/D. R. KONGO - Bischöfe: “Wenn es keine glaubwürdigen Wahlen gibt, könnte die ganze Region in Brand geraten”

Mittwoch, 12 September 2018 wahlen   bischöfe   gewalt  

Kinshasa (Fides) - "Wir sind besorgt über den Verlauf des Wahlprozesses in unserem Land", heißt es in einem Schreiben der Kongolesischen Bischofskonferenz (CENCO) an den sambischen Präsidenten Edgard Lungu, in seiner Eigenschaft als Präsident der Troika der Southern African Development Community (SADC) für Politik, Sicherheit und Verteidigung.
Die Southern African Development Community (SADC), zu der 15 Staaten gehören (Angola, Botswana, Demokratische Republik Kongo, Lesotho, Madagaskar, Malawi, Mauritius, Mosambik, Namibia, Seychellen, Südafrika, Swasiland, Tansania, Sambia, Simbabwe) soll, "den Wahlprozess und die Suche nach Frieden in der Demokratischen Republik Kongo begleiten" (vgl. Fides 2/2/2018).
Die kongolesischen Bischöfe bekräftigen die Bedenken, die sie bereits Ende August gegenüber dem UN-Sicherheitsrat über den Stand des Wahlprozesses in der Demokratischen Republik Kongo im Vorfeld der für den 23. Dezember dieses Jahres Präsidentschaftswahlen und die politischen Wahlen geäußert hatten (vgl. Fides 29/08/2018)
In ihrem Schreiben würdigen die Bischöfe zwar auch positive Schritte zur Vorbereitung der Wahl (Prüfung der Wahllisten; die Einhaltung der wichtigsten Termine im Wahlkalender, Veröffentlichung der vorläufigen Listen der Kandidaten; progressive Finanzierung des Wahlprozesses durch die kongolesische Regierung), betonen aber auch, dass es grundlegende Fragen gebe, die noch geklärt werden müssen, drunter die Registrierung von Millionen von Wählern ohne Fingerabdrücke, der Mangel an Konsens über den Einsatz elektronischer Wahlmaschinen, die Nichtfreilassung der politischen Gefangenen und den Ausschluss einiger Kandidaten, darunter der ehemalige Gouverneur von Katanga Moïse Katumbi und die anhaltende Unsicherheit im Osten des Landes.
Die Bischöfe bitten daher Präsident Lungu, die kongolesische Regierung um rasche Lösungen für die oben genannten Probleme zu bitten. "Wenn wir nicht die richtigen Antworten auf diese Fragen finden, laufen wir Gefahr, dass wir am 23. Dezember keine Wahlen abhalten oder diese nicht frei sind. In beiden Fällen riskiert die Demokratische Republik Kongo in Ermangelung glaubwürdiger, inklusiver und friedlicher Wahlen die Gefahr, in Gewalt oder gar Chaos zu fallen, was die gesamte Region der Großen Seen in Brand setzen könnte", warnen die Bischöfe abschließend.
(L.M.) (Fides 12/9/2018)


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