ASIEN/LIBANON - Ehemalige arabische Führungskräfte wollen bei Vatikanbesuch auch die Situation in Jerusalem erörtern

Freitag, 31 August 2018 mittlerer osten   ostkirchen   jerusalem   sektierertum  

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Beirut (Agenzia Fides) –Eine Delegation des Rates für arabische und internationale Beziehungen mit ehemalige politischen Führungskräften aus verschiedenen arabischen Ländern, die weiterhin politisch aktiv sind., wird nächste Woche den Vatikan besuchen, wo die Mitglieder der Delegation von Papst Franziskus empfangen und mit Kardinal Pietro Parolin zu einem Gespräch zusammenkommen werden. Die Delegation wird vom ehemaligen libanesischen Ministerpräsidenten Fouad Siniora geleitet, der sich gestern mit dem maronitischen Patriarchen Bechara Butros Rai traf und danach den libanesischen Medien über die Themen berichtete, die voraussichtlich im Mittelpunkt der bevorstehenden Treffen mit Vertretern des Vatikans stehen werden.
Der Rat für arabische und internationale Beziehungen ist eine unabhängige arabische Organisation, die 2009 in Kuwait gegründet wurde.
Dabei betonte Fouad Siniora, dass bei den bevorstehenden Gesprächen im Vatikan in jedem Fall das Zusammenleben von Muslimen und Christen angesprochen werden soll, da Christen in den arabischen Ländern oft unter Druck stehen und die derzeitigen Konflikte und Migrationsprozesse zu einer Veränderung der demographische Zusammensetzung in vielen Regionen führen könnten. Wie der frühere libanesische Premierminister betont, soll auch die Situation in Jerusalem und die palästinensische Frage angesprochen werden, nachdem US-Präsidenten Donald Trump beschlossen hat, die US-Botschaft in die Heilige Stadt zu verlegen. Berücksichtigt werde dabei auch die jüngste Erklärung des israelischen Parlaments über den jüdischen Charakter des Staates Israel.
Fouad Siniora stammt einer sunnitischen Familie und war ein Jugendfreund des ehemaligen libanesischen Premierministers und Geschäftsmanns Rafiq Hariri, der 2005 bei einem Anschlag ums Leben kam. Noch im selben Jahr folgte Siniora selbst Hariri im Amt als Premierminister nach und leitet die Regierung in einer der schwierigsten Phasen der jüngsten libanesischen Geschichte.
(GV) (Fides 31/8/2018).


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