ASIEN/INDIEN - Caritas Indien bittet dringend um Spenden für Flutopfer in Kerala

Dienstag, 28 August 2018 caritas   entwicklung   solidarietät   naturkatastrophen  

Neu-Delhi (Fides) – Caritas India bittet dringend um Spenden für Flutopfer in Kerala. "Wir organisieren Hilfe für alle, die von der Katastrophe betroffen sind, ungeachtet ihrer Religion, Kaste, Religion oder Hautfarbe", sagt der Präsident von Caritas Indien, Pfarrer Paul Moonjely, gegenüber Fides. "Tausende unserer Landsleute in Kerala sind Opfer der Naturgewalt. Es ist eine Gelegenheit, unsere Solidarität mit denen zu zeigen, die alles verloren haben und verzweifelt Hilfe suchen. Wir appellieren an alle Inder, weil in Zeiten wie dieser, jede Sekunde und jeder Rupie zählt. Wir wenden uns an alle Menschen guten Willens und appellieren besonders an Katholiken und Christen in dieser Stunde der verzweifelten Not. Dabei erinnern wir an die Worte des Herrn Jesus Christus, der gesagt hat: Was immer du dem geringsten meiner Brüder tust, hast du mir getan."
Die Regierung von Kerala bittet die Bundesregierung um Hilfen im Umfang von 313 Millionen Dollar für Rehabilitation und Wiederaufbau, von denen bisher aus Neu-Delhi jedoch nur 85 Millionen Dollar zugesagt wurden. Seit dem Beginn der Monsunregenzeit am Ende Mai, mussten in Kerala mehr als eine Million Menschen nach schweren Überschwemmungen in Hilfszentren Zuflucht suchen. Im Juli kam es dann zu den schlimmsten Überschwemmungen seit 1924, weshalb sie bereits als "Jahrhundertflut" bezeichnet werden. In Kerala wurden Wassermengen gemessen, die den Jahresdurchschnitt bereits um über 30% überschreiten; die Regenzeit dauert in dem Staat normalerweise bis November.
"Allen Bürgern Keralas, die in anderen Teilen des Landes oder im Ausland leben bitten wir: Schließen Sie sich uns an! Eine kleine finanzielle Spende kann viel dazu beitragen, das Leben der Notleidenden ändern", so der Caritas-Leiter.
Nach offiziellen Angaben starben bei den Überschwemmungen insgesamt 389 Menschen, 38 werden noch vermisst und 133 in Krankenhäusern behandelt. Mehr als 21.000 Häuser wurden beschädigt, 46.016 Rinder, 200.000 Hühner und 40.000 Hektar Getreide gingen verloren. Mehr als 98.000 km Straßen und 134 Brücken wurden beschädigt. Der Straßen-, Schienen- und Luftverkehr ist ernsthaft beeinträchtigt. Von 1.553 Dörfern in Kerala sind 1.287 betroffen und insgesamt 1.421.000 Menschen mussten ihre Heimat verlassen und leben derzeit in 8.877 Aufnahmezentren für Obdachlose. In vielen Bezirken ist die Versorgung mit Trinkwasser nicht gewährleistet.
Für Bauern und Landarbeiter fällt in den nächsten zwei bis drei Monaten der Verdienst aus. Tausende haben keine Häuser mehr, in die sie zurückkehren können. Lebensmittel, Kleidung, Betten, Moskitonetze, Medikamente, Trinkwasser und Notunterkünfte werden dringend benötigt. Da die Hygiene stark beeinträchtigt ist, ist das Epidemierisiko sehr hoch.
In den betroffenen Gebieten leben Angehörige von Kasten und Mitgliedere der isoliert lebenden Wayanad- und Idukki-Stämme, die infolge der herrschenden Vorurteile oft auch bei Hilfsmaßnahmen ignoriert werden. Frauen, Kinder und ältere Menschen sind in solchen Situationen besonders verletzlich.
Caritas Indien will 20.000 Familien helfen, wobei Nahrungsmittelhilfe, Trinkwasserversorgung und Hygieneartikel vor allem für bedürftigste Stammesfamilien in Wayanad, Pathanamthitta, Thrissur und Ernakulam bereitgestellt werden sollen. Im Rahmen von "Cash for Work"-Maßnahmen soll die Räumung von Trümmern stattfinden, womit man 10.000 Stammesfamilien helfen will.
(SD) (Fides 20/08/2018)


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